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Ein Gottesdienst in der Emanuel Church Chemnitz

Wer Abenteuer liebt, ist hier richtig

Unser Team in Chemnitz leistet eine großartige Arbeit unter Geflüchteten aus dem Nahen Osten und Afghanistan und hat viele spannende Projekte, die Menschen zu Jesus einladen – und genau dafür suchen sie dringend Unterstützung! Du bist neugierig, was Gott in Chemnitz bewegt und wie vielleicht du dich in diese Arbeit einbringen kannst? Dann lies das Interview mit der Teamleiterin Anja B. und lass dich begeistern!

Hallo Anja, schön, dass du die Zeit gefunden hast! In diesem Interview wollen wir die Leser mal ganz nah in eure Arbeit in Chemnitz mit hineinnehmen. Aber was ist denn momentan überhaupt so los beim OM-Team in Chemnitz?

Oh, das ist ganz schön viel! Unsere Woche ist sehr vielfältig, feste Termine haben wir dienstags, mittwochs und donnerstags. Am Dienstag haben wir Deutschunterricht für Männer und Frauen. Anschließend tauschen wir uns in unserem „Deutsch-Café“ aus, wir sind zusammen und kommen ins Gespräch, um die Gruppe zu stärken – quasi Teambuilding. Am Mittwoch haben wir speziell für die afghanischen Frauen Deutschunterricht, danach findet eine Werkgruppe mit Textilien statt. Am Donnerstag findet sowohl die Deutschgruppe für die arabischen Frauen als auch abends eine arabische Bibelstunde statt. Gerade hier wäre männliche Begleitung für die Besucher superwichtig, denn diese sind überwiegend Männer.

Nehmen eure Angebote generell mehr Männer als Frauen wahr? 

Das kann man nicht sagen. Momentan haben wir zwei spannende Frauengruppen, eine arabische und eine afghanische, mit denen wir Deutschunterricht machen. Die afghanischen Frauen lieben die Handarbeit, die wir anschließend anbieten und die super Möglichkeiten bietet, auch in tiefere Gespräche zu kommen. Die arabischen Frauen sind von sich aus sehr neugierig gegenüber dem Evangelium und stellen kluge Fragen. Das sind so wertvolle Angebote – aber wir können keine vergleichbaren für Männer anbieten, obwohl wir viele männliche Besucher unserer Bibelstunde haben.

Das heißt, ihr braucht dringend männliche Unterstützung? 

Absolut! Wir brauchen Männer, die für die männlichen Besucher da sind – so wie wir für die Frauen – und außerhalb des Rahmens einer reinen Verkündigungsarbeit einfach sagen: ‚Ich hab Zeit!‘ Denn nach wie vor sind es super viele Männer, die uns besuchen. Wir wünschen uns jemanden, der diese Männer auffängt, so wie ich die Frauen auffangen kann mit ein bisschen Handarbeit und Kunst. Aber was wir brauchen, ist jemand, der das auch auf einer anderen Ebene pusht: Zum Beispiel einen jungen Mann, der vielleicht Sport macht. Dann könnten wir sagen, wir mieten eine Sporthalle und er kann ein Mal pro Woche Sport anbieten – und über diesen Sport mit den Männern in Kontakt treten.

Und was sollte euer neues Teammitglied für Fähigkeiten mitbringen – außer eine Sportskanone zu sein?

Sport ist nur ein Beispiel. Wenn er stattdessen lieber coole Trommelmusik und Unterricht dazu anbietet, ist das auch okay! Okay, also man muss sehr flexibel sein, weil die Aufgaben sich manchmal Woche für Woche ändern können und manche Sachen super spontan sind. Ich glaube, es wäre schwierig zu sagen, ich plane mir die Woche Montag bis Freitag strukturiert durch … Viele kleine Dinge ergeben sich einfach spontan und dafür muss man einfach flexibel sein. Das ist aber auch eine Chance: man darf flexibel sein! Und man kann sich sicher sein, dass sich kein Alltagstrott einschleicht.

Muss man Arabisch sprechen können, wenn man zu euch ins Team kommt? 

Nein, aber wenn man Arabisch kann, ist das natürlich toll. Die Geflüchteten, die uns besuchen, sprechen ihre Muttersprache, manchmal ein wenig Deutsch oder Englisch. Nach wie vor brauchen die Menschen hier Deutschunterricht und darum brauchen wir Leute, die Deutsch unterrichten. Menschen, die auch im Glauben gereift sind und das als ihren Auftrag sehen, über Deutschunterricht Beziehungen zu knüpfen und das Evangelium weiterzugeben. Wir wollen aber auch offen sein: Wir würden uns genauso über jemanden freuen, der Englisch kann und wenigstens ein klein wenig Deutsch. Hier im Team und im Austausch mit den Menschen, die zu uns kommen und oft schon ein wenig Deutsch können, kann auch ein neuer Mitarbeiter Deutsch lernen! Wichtig ist, dass der- oder diejenige Freude am Sprachenlernen hat und über kurz oder lang auch wirkliche Gespräche führen kann.

Es kann also auch gerne jemand zu euch kommen, der selbst noch Deutsch lernt – das ist ja eine super Gelegenheit, missionarische Arbeit und das Lernen einer neuen Sprache zu verbinden. Wo wäre das neue Teammitglied darüber hinaus noch dabei?

Wir sind im Prinzip super offen. Freitags haben wir immer unseren persischen Gottesdienst und wenn der oder die Neue im Team bereit ist, bei den Gottesdiensten dabei zu sein, verlässlich und einfach ein Ansprechpartner zu sein – schon das ist eine wertvolle Arbeit. Wenn wir mehr Leute im Team sind, können sich die Einzelnen auch spezieller investieren und müssen nicht überall teilnehmen. Und gerade hier braucht man Eigeninitiative: Wer gute Ideen hat und sich selbst organisieren kann, findet hier einen riesigen Freiraum, um mit den Leuten Beziehungen zu knüpfen, zu arbeiten und ihnen im Alltag ein Zeugnis zu sein. In diese Eigeninitiative darf man bei uns auch einfach reinwachsen.

Vermutlich ist dann ein Interesse an der arabischen und persischen Kultur gut? 

Ja, das ist natürlich hilfreich, genau wie die Bereitschaft, sich da auch hinein zu investieren. Bereitschaft und Offenheit sind alles. Einmal in der Woche gehen wir auch ins Erstaufnahmelager und sind dort wirklich evangelistisch tätig. Wir laden die Leute zum Gottesdienst ein und haben viele Gespräche, da ist man hinterher richtig in der Kultur „gebadet“. Und das ist immer ein bisschen abenteuerlich. Aber wer Abenteuer liebt, ist bei uns richtig. Ich danke dir sehr!

Mit diesen Eindrücken könnt ihr ja nur Verstärkung bekommen! 

Ich würde mich auf jeden Fall total freuen!

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