Seit der Apostelgeschichte wird eine Debatte darüber geführt, wie unser Glaube an Jesus am besten erfahren und ausgedrückt werden kann. Dies hat zu einer unbegründeten Teilung zwischen Lehre und Tat, Kopf und Händen oder, gemäß dem Titel, Nomen und Verben geführt. In Wirklichkeit müssen wir alles erforschen, was den Glauben, sofern bewiesen, betrifft. Wenn wir uns auf die Theologie konzentrieren, aber die Nachahmung Jesu in seiner Leidenschaft für die Armen und Hirtenlosen vernachlässigen, werden wir versagen (Jakobus 1,22-27 und 2,14-26). Wenn wir uns andererseits auf Taten und Aktivismus konzentrieren, die von unserem Eifer angetrieben werden, anstatt uns von biblischer Gewissheit leiten und unterstützen zu lassen, können wir leicht vom schmalen Pfad abkommen (Matthäus 7,21-23). Eine solide Bibelkenntnis (d. h. Theologie) sollte gute Taten untermauern, die wiederum der Beweis und Ausdruck unseres Glaubens sind.
Metaphorisch gesprochen, brauchen wir Nomen. Sie beschreiben zum Beispiel, wer wir sind, was wir glauben, unsere Zugehörigkeit und andere Satzteile, die schlussendlich unser Leben beschreiben. Als Organisation vermitteln unsere Nomen unsere Geschichte, unsere Demografie, unsere gemeinsame Vision und die Unternehmensstrukturen, die zu unserem Erfolg beitragen. Nomen enthalten unser Wesen.
Verben hingegen sind dynamisch, reaktionsfähig, kreativ und inspirierend. Sie drücken unser Tun aus. Nehmen Sie Themen wie Liebe und Mitgefühl: Nomen können sie in Bezug auf Grundwerte definieren, aber Verben strahlen Vitalität aus und entfachen Funken des Glaubens. Nomen versichern den Menschen, Verben motivieren ihn. Ein Leben zu führen, das mit dem Leben und Reden Jesu übereinstimmt, ist das höchste Ziel eines jeden Gläubigen.
In Apostelgeschichte 3 wird von einem Mann berichtet, der von Geburt an lahm war und der von Petrus und Johannes öffentlich geheilt wurde, vor den Augen der religiösen Führer, die ebenfalls das Evangelium von Jesus gehört hatten. In Apostelgeschichte 4,13 heißt es: „Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, dass sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wussten auch von ihnen, dass sie mit Jesus gewesen waren“ (LUT17). Ich kann mir keine bessere Ausbildung vorstellen, als mit Christus zu gehen! Bekommen die Menschen, mit denen wir zu tun haben, denselben Eindruck von uns?
Jesus selbst betonte, wie wichtig es ist, unseren Glauben durch unser Handeln zu leben, und sagte in Matthäus 5,16: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (LUT17). Diese Betonung des Handelns ist für die Missionslehre von zentraler Bedeutung. Wir sollen unser Wissen in die Tat umsetzen, indem wir uns um die Armen und Schwachen kümmern und uns für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt einsetzen. Ein mutiges, Christus würdiges Leben zu führen, ist ein Beispiel für die Liebe, das Mitgefühl und die Selbstlosigkeit, die Jesus verkörpert hat. Der Ruf, ein Leben wie Christus zu führen, ist das höchste Ziel eines jeden Gläubigen.
Letztlich erinnert uns die Dualität zwischen Wissen und Handeln daran, dass unser Glaube nicht nur eine Frage der Überzeugungen, sondern auch des Handelns ist. Wie Jakobus an die ersten christlichen Gemeinden schreibt: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst“ (Jakobus 1,22 LUT17). Mit anderen Worten: Wir sind aufgerufen, die Lehren Christi nicht nur zu kennen, sondern sie auch in unserem täglichen Leben umzusetzen. Indem wir unsere Nomen und Verben in Einklang bringen, können wir uns stärker für unseren Glauben einsetzen und unsere Werte effektiver in der Welt leben.
Viele Kirchen habe über die Zeit den aktiven Aspekt ihrer Identität vernachlässigt und sind heute nur noch brüchige Nomen vergessener Traditionen. Lasst uns wachsam sein und lernen. Bitten wir Gott um erstaunliche Verben, die die Fülle des Geistes in uns zum Ausdruck bringen, die die Menschen um uns herum nicht ignorieren können: umgreifende, ausdehnende, durchbrechende, befähigende Verben, die Jesus würdig sind.
Lawrence Tong aus Singapur ist der internationale Direktor von OM, der die Vision von OM formt und das globale Führungsteam leitet. Er hat Kommunikationswissenschaften studiert und einen Master-Abschluss in Business Administration. Er liebt es, Menschen zu erleben, die leidenschaftlich und ganzheitlich für Gott leben. Er begann seinen Dienst bei OM im Jahr 1978, als er der Crew der Doulos beitrat und seine Frau Susan kennenlernte. Er verbrachte jeweils fünf Jahre auf den OM-Schiffen Logos, Logos II und Doulos: Er arbeitete im Hauptbüro von OM Schiffe in Mosbach und war Direktor für OM in China und Taiwan. Seine Begeisterung für lebendige Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern, die für jeden Menschen erreichbar sind, treibt ihn täglich an.