Von Rumänien über Bulgarien bis Griechenland lernen Menschen Jesus Christus kennen.
Gott verbindet die Leben seiner Jünger, um marginalisierte Völker in Bulgarien zu erreichen und einen lebendigen Teppich von Jesus-Nachfolgern zu weben.
Die Bibel und die Geschichte zeigen immer wieder, dass Gott durch das gemeinsame Leben seines Volkes, das vom Heiligen Geist geleitet und befähigt wird, neue Gruppen von Jesus-Nachfolgern entstehen lässt. So ist es auch in Bulgarien, wo eine erfreuliche Bewegung unter ausgegrenzten Volksgruppen, insbesondere unter türkischen Muslimen, stattfindet. Durch die Arbeit treuer Jünger, die ihrer Berufung folgen, die Liebe Christi mit anderen zu teilen, bilden sich im ganzen Land Gemeinschaften von neuen Christen.
Vor drei Jahren versetzte Cornel, der Leiter der OM-Arbeit in Rumänien, ein Team von neun OM-Mitarbeitern aus einem Gebiet mit einer gesunden Kirchenpräsenz in ein Gebiet in Rumänien mit einer großen Bevölkerung muslimischer Türken. Die Menschen an diesem neuen Standort waren so empfänglich für das Evangelium, dass sie Cornel baten, auch zu ihren Freunden und Verwandten in Bulgarien zu gehen.
Durch ihre Ermutigung nahm Cornel Kontakt zu jemandem in Nordbulgarien auf und erklärte sich bereit, eine Gemeinde zur Weihnachtszeit zu besuchen. Als er dort auftauchte, waren die Menschen erstaunt. „Wir dachten, du würdest nicht kommen“, erzählten sie ihm „weil Christen Weihnachten mit ihrer Familie in ihrer eigenen Gemeinde feiern. Wir haben dich getestet ... Na gut, erzähl uns, was du erzählen willst.“
Cornel besuchte drei verschiedene Gemeinden. Am dritten Ort trat eine Muslimin nach einer kurzen Botschaft von Jesus nach vorne und erzählte den Versammelten von ihrem Traum in der vergangenen Nacht. Ein Mann war zu ihr gekommen und hatte gesagt: „Ich bin Jesus. Folge mir nach.“ Als Cornel von eben diesem Mann erzählt hatte, der ihr im Traum erschienen war, wusste sie, dass sie ihm folgen musste. „Das war der Funke. Von da an wollten viele Menschen mehr über Jesus wissen. Und jetzt ist es wie ein Feuer, das wir nicht mehr aufhalten können“, so Cornel. Im Laufe einiger Monate wurden drei neue Gruppen von Jesus-Nachfolgern gebildet und mit rumänischen Kirchen in der Nähe der Grenze in Verbindung gebracht.
Aus dem Wunsch heraus, die Arbeit weiter auszuweiten, begann Cornel sich im Süden des Landes umzusehen. In dieser Zeit nahm er Kontakt zu Nicolay auf.
Vom Jünger zum Jünger-Macher
Nicolay, ein Nachfolger Jesu, sehnte sich auch danach, dass sich Gottes Werk in Bulgarien ausbreiten würde. Insbesondere an Orten im Land, an denen das Evangelium nicht präsent ist. Als er Cornel traf und von der Vision von OM hörte, zu den Unerreichten zu gehen, erklärte er ihm: „Ich habe für dich gebetet.“
Nicolay war es nicht fremd, das Evangelium weiterzugeben. Jahre bevor er Cornel kennenlernte, hatte Nicolay eine kurzfristige Arbeitsmöglichkeit in Italien. Dort gab er das Evangelium an Jordan weiter, einem bulgarischen Freund, der in Italien arbeitete. Jordan litt unter gesundheitlichen Problemen. Nachdem er das Evangelium gehört hatte, sagte er zu Gott: „Herr, wenn es dich gibt, dann heile mich.“ Nicolay betete für Jordan und Jordan wurde geheilt und gläubig. Vor seiner Beziehung zu Jesus hatte Jordan Probleme mit seiner Wut, aber durch Jesus durfte er sich verändern. Seine Frau sah den Unterschied und beschloss ebenfalls, Jesus zu folgen.
Eines Abends brachte Jordan vier Personen zu Nicolay. Wieder erzählte Nicolay vom Evangelium und auch diese Zuhörer nahmen Jesus an. In den folgenden Monaten entwickelte sich ein Muster: Tagsüber arbeitete Nicolay und abends erzählte er vom Evangelium – und die Menschen kamen zu Christus.
In den nächsten sechs Jahren, als die Gemeinde weiter wuchs, fragte ein italienischer Pastor Nicolay: „Wir haben viele Jahre lang dafür gebetet, dass so etwas passiert. Wie machen Sie das?“ Nicolay antwortete: „Sie selbst haben die ganze Arbeit gemacht. Ich habe nur die Samen ausgestreut.“
Jordan und seine Frau beschlossen, nach Griechenland zu gehen, um das Evangelium weiterzugeben. Nach einem Jahr baten sie Nicolay, sich ihnen anzuschließen. Gemeinsam gründeten sie eine neue Gruppe von Jesus-Nachfolgern unter rumänischsprachigen Menschen im Land, die schnell von sieben auf 30 Personen anwuchs. Doch Jordan wurde erneut krank, diesmal litt er an einer lebensbedrohlichen Krankheit. Nach einer sechsjährigen Zeit der Prüfung, die ihn für eine medizinischen Behandlung schließlich nach Deutschland führte, kehrte Jordan nach Bulgarien zurück und traf sich wieder mit Nicolay, der ebenfalls wieder dort war.
Nach seiner Rückkehr nach Bulgarien sehnte sich Nicolay danach, das Evangelium weiter in unerreichte Gebiete zu bringen. Er beschloss, zu diesem Zweck eine Stiftung zu gründen. Aber als er seine Kirche um Unterstützung bat, teilte sie seine Vision nicht. „Wir müssen das Evangelium ohne Bezahlung weitergeben. Aber um zu den Menschen zu gehen, brauchen wir Geld“, erklärt Nicolay. Er begann, um Hilfe zu beten. Zur gleichen Zeit betete Cornel, der sich noch im Norden befand, um eine Verbindung in den Süden. Nicolays Name wurde ihm genannt und eine Partnerschaft zwischen OM und Nicolays Stiftung war geboren.
Die Ernte ist groß
Die Stiftung hat mit der Hilfe von OM sechs neue Kirchengemeinden in marginalisierten Dörfern im Süden Bulgariens gegründet. Hier leben hauptsächlich muslimische Türken, muslimische Flüchtlinge, ukrainische Flüchtlinge und Roma. In den meisten der Dörfer hatte man noch nie von Jesus gehört. „Unsere Vision ist es, dorthin zu gehen, wo andere Menschen nicht hingehen wollen“, bekräftigt Nicolay. „Es spielt keine Rolle, ob sie Türken oder Roma oder arm sind. Wir gehen zu ihnen und helfen.“
Auch Jordan hat sich der Arbeit angeschlossen. Bei einem Einsatz bildete sich eine neue Gruppe von Jesus-Nachfolgern. Da es Nicolay am Herzen liegt, das Evangelium in unerreichte Gebiete zu bringen, erklärte sich Jordan bereit, die Gruppe zu leiten, sobald Nicolay weiterziehen würde. Heute ist Jordan zusammen mit einem weiteren Mann Pastor der Gemeinde, die von zwei Personen zu einer Kirche mit einer Jugendgruppe und einem Kinderprogramm angewachsen ist. Die Gemeinde treibt auch die ursprüngliche Vision der Stiftung voran, indem sie in unerreichte Gebiete reist, um dort Broschüren und Bibeln zu verteilen, für Heilung zu beten und sich auch um die körperlichen Bedürfnisse der Menschen zu kümmern. Die meisten der Menschen, die sie erreichen, können sich keine Bibel leisten oder mit dem Bus zur Kirche in einem anderen Dorf fahren. OM hat darum im vergangenen Jahr den Kauf von 400 Bibeln ermöglicht.
Marin und seine Frau Hristina gehören zu denen, die durch Nicolays Stiftung von Gott erreicht wurden. Ihr persönliches Zeugnis umfasst die kraftvolle Heilung ihrer Tochter und Marins Befreiung aus der Alkoholsucht. Als er Gottes Macht in seinem eigenen Leben sah, begann Marin, anderen von Christus zu erzählen: „Ich ging ins Stadtzentrum und predigte über Jesus und man sagte mir, ich sei verrückt.“ Aber es dauerte nicht lange, bis Marin und Hristina in ihrem Haus eine Gemeinde gründeten. Und auch durch die Hilfe der Stiftung gibt es jetzt mehr als 100 Jesus-Nachfolger in Marins Stadt.
Cornel erzählt, dass es im Süden Bulgariens inzwischen sieben Gruppen von Jesus-Nachfolgern gibt und über 150 Menschen getauft worden sind. Derzeit werden 20 Jünger geschult, um selbst das Evangelium weiterzugeben. Cornel ist sich sicher, dass weitere Jünger Jesu gebraucht werden: „Ich erlebe, wie Gott unter diesen Menschen wirkt. Es ist wie in der apostolischen Zeit. Diese Menschen werden an den Rand gedrängt und es gibt nicht viele, die sie sehen oder mit ihnen sprechen wollen. Aber ich sehe, dass sie offen für das Evangelium sind. Darum setze ich mich leidenschaftlich für den Dienst unter ihnen ein.“
Während Gott seine Nachfolger in Bulgarien weiter in Verbindung bringt, beten Sie, dass er seine Nachfolger dazu gebraucht, die 800 000 türkischen Muslime im Land zu erreichen. Beten Sie, dass sich mehr Jünger Jesu dazu verpflichten, sich nach anderen auszustrecken. Beten Sie dafür, dass sich weitere Mitarbeiter berufen lassen, um den Dienst unter den Unerreichten in Bulgarien zu unterstützen.
„Die Ernte ist reichlich, aber der Arbeiter sind wenige; darum bittet den Herrn der Ernte inständig, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende.“ Matthäus 9,37