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"Therefore go and make disciples of all nations, baptising them in the name of the Father and of the Son and of the Holy Spirit." – Matthew 28:19 (NIVUK)
Photo by RJ Rempel.

Trotz Verfolgung wachsen in Südasien Kirchengemeinden in Südasien – dass kann der OM-Mitarbeiter und in England geborene Henry* bezeugen. Er besuchte die Region und sah bei den Christen vor Ort die Freude und Freiheit, die in Christus liegt, aber auch wie die Hausgemeinden wachsen und sich vermehren.

Südasien weist die verschiedensten Landschaften auf und beinhaltet auch einige der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. In einem dieser Länder machen Jesus-Nachfolger etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung aus und sehen sich oft wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und/oder körperlicher Verfolgung gegenüber.

Trotz starker Herausforderungen wächst die Gemeinde langsam. Der OM-Mitarbeiter Henry* aus Großbritannien arbeitet am Asiatischen Zentrum in London und zählt mehrere Personen aus Südasien zu seinen engen Freunden. Als Henry 2018 und 2019 in Singapur lebte, lernte er Abdul*, einen Bauhandwerker aus Südasien, kennen und schloss mit ihm Freundschaft, die bis heute andauert. Anfang 2024 reiste Henry zum dritten Mal in Abduls Land und besuchte dort auch seinen Freund. „Wir schicken uns jeden Tag Gebetsanliegen über das Handy zu und beten füreinander“, erzählt Henry. „Wenn möglich, lesen wir auch die Bibel gemeinsam online.“

Die Armut in Abduls Heimat kann Jesus-Nachfolger wegen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verfolgung unverhältnismäßig treffen. Henry traf auf Jesus-Nachfolger, die ihr Geschäft nicht erweitern oder sich nicht die Ausbildung ihrer Kinder leisten konnten, weil ihre Nachbarn nicht mit ihnen geschäftlich verkehren wollten. „Nur wenige machen Geschäfte mit einer Person, die auch Pastor einer Hausgemeinde ist“, erklärt Henry.

Trotz dieser Verfolgung und Schwierigkeiten gehen die Jesus-Nachfolger wie Abdul großzügig mit ihren beschränkten Mitteln um. So gab es beispielsweise in Abduls Dorf einen Jungen mit Krebs, dessen Eltern kein Geld für die Arztrechnungen hatte. Als Abdul davon hörte, verkaufte er seinen Laptop, um die Arztrechnungen für den Jungen zu bezahlen. „Das finde ich außergewöhnlich“, meint Henry. „Niemand verkauft seinen Laptop!“

Es gibt noch mehr drastische Fälle, bis hin zu körperlicher Verfolgung. Einheimische Christen sind manchmal gezwungen zu fliehen oder ihre Häuser zu verlassen, wenn sie sich entschließen, Jesus nachzufolgen. Der Islam ist ein starker Teil der nationalen Identität, also wird der Entschluss, Jesus zu folgen, als „Abkehr von deiner gesamten Gesellschaft“ angesehen. Henry kennt einen südasiatischen Jesus-Nachfolger in Großbritannien, den einige Personen in eine Moschee zu zerren versuchten und der geradeso einer Verprügelung entging, nachdem er Traktate ausgegeben hatte. „Ich kenne auch Menschen aus der Region, die Personen kennen, die einfach verschwunden sind“, sagt er.

‚Tun, was man kann‘

Jesus-Nachfolger in Südasien halten trotz all dieser Mühen durch. „Abdul spielt eine bedeutende pastorale Rolle in seiner Arbeit mit anderen jungen christlichen Leitern“, erklärt Henry. „Ich hatte nicht gewusst, wie wichtig das war, bis ich im März dieses Jahres zwei Wochen mit ihm zusammen verbracht habe.“ Henry besuchte mehrere verschiedene Dienste, darunter Grundschulen, aufgebaut von einzelnen Jesus-Nachfolgern. Er bemerkte: „Eine Menge von dem, was Gott tut, ist nicht melodramatisch. Es sind einfach normale Freundlichkeiten: das tun, was man kann, was andere segnet, immer, wenn man kann.“ Ein Mann in Südasien, der in Singapur gearbeitet hatte, unterhält jetzt vier verschiedene Hausgemeinden.

Das war ganz besonders inspirierend für Henry. „Ich hatte bis dahin über Hausgemeinden in Südasien überhaupt nichts gewusst. Diejenigen, die ich sah, trafen sich in einem großen Raum auf und um ein riesiges Bett herum. Wir saßen einfach mit gekreuzten Beinen auf dem Bett, lernten aus der Bibel, beteten und sangen – aber nicht zu laut, weil die Nachbarn dagegen waren. Wenn ich dort war, las ich aus der Bibel vor und lehrte. Es war eine besondere Freude, morgens aufzuwachen und zu hören, wie die Familie des Pastors bereits zusammen Andacht hielt.“

Henry sagt, dass es „ein riesiges Vorrecht“ sei, daran Teil zu haben, was in Südasien geschieht durch das Ermutigen, Ausrüsten und Anleiten von Jesus-Nachfolgern. „Eine Art von Multiplikationswechsel geschieht da, von mir durch Abdul, zu den jungen Leitern, zu den neuen Christen.“

Die Kraft des Gebets

Abdul nahm Henry mit zu einem langen, schönen Strand in seinem Heimatland. „Das ist sehr eindrucksvoll“, meinte Henry zu ihm, „aber warum hast du mich hierhergebracht?“ „Hierher komme ich zum Beten, wenn ich kein Geld mehr habe“ antwortete Abdul. „Man kann meilenweit sehen, der Strand ist ganz gerade, und es gibt keine Klippen, nur eine unendliche Weite von Sand, Meer und Himmel. Hier sehe ich die Herrlichkeit Gottes: im Meer, am Strand und in den Wellen und dem Wind.“

Überall auf der Welt verwendet Gott Gewöhnliches, um das Außergewöhnliche zu schaffen, und Südasien ist da keine Ausnahme. Wie Gottes Geist in der Region weiter wirkt, so werden Jesus-Nachfolger Unterstützung und Gebet von ihren Brüdern und Schwestern rund um die Welt benötigen.

Bitte betet mit uns, dass Gott weiterhin Herzen für sich in Südasien erweckt. Betet für die Verfolgten im Land und rund um die Welt, dass sie durchhalten (Hebräer 12,1-3). Verbindet euch mit denen, die ihnen auf die Art helfen können, wie wir gebetet haben. Wir danken Jesus für die Freiheit des Neuen Bundes (Matthäus 11,28 -30), und beten, dass Jesus-Nachfolger rund um die Welt sicher weiter in der Freiheit Christi leben.

*Name geändert

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