Ich weiß nicht, was dich in der aktuellen Zeit bewegt. Etwas, was mich die letzten Wochen nicht mehr loslässt, ist die Sehnsucht nach mehr von Gott. Ich sehne mich danach, Gott in Aktion zu erleben – so wie die Apostel in der Apostelgeschichte.
Ich sehne mich danach, dass Gott in uns als Gemeinschaft wirkt, wie nur er es tun kann. Ich sehne mich danach, dass die Menschen in unserem Umfeld von der Liebe und Kraft Gottes erfüllt werden und gerettet werden.
Letzte Woche musste ich wieder an die Geschichte von Hanna in 1. Samuel denken und wie sie in völliger Verzweiflung zu Gott um einen Sohn gebeten hat. Sie sehnte sich so sehr nach einem Sohn, dass sie sich äußerlich lächerlich und zum Anstoß für den Priester machte. Aber das war ihr egal, denn sie gab sich dieser inneren Sehnsucht, dieser Verzweiflung hin. Wonach sehnst du dich? Und wie sehr sehnst du dich danach?
Ich glaube, dass unsere inneren Sehnsüchte viel darüber aussagen, wie es mit uns steht. In einem Buch, was ich gerade lese, schreibt der Autor: „Unser Problem ist nicht, dass unsere Sehnsucht nach ‚fleischlichen‘ Dingen zu stark ist. Es ist, dass uns unsere geistlichen Sehnsüchte nicht stärker sind“ (Jones). Wie oft in meinem Leben waren meine geistlichen Sehnsüchte schwächer als menschliche Sehnsüchte nach ‚fleischlichen‘ Dingen. Aber ich will das nicht mehr. Ich will mehr von Gott, denn dafür bin ich gemacht worden.
„Wenn sich jemand von Menschen fern hält, die einem Gefäß mit unreinem Inhalt gleichen, wird er ein Gefäß sein, das ehrenvollen Zwecken dient. Er steht Gott zur Verfügung und ist ihm, dem Hausherrn, nützlich, bereit, all das Gute zu tun, das dieser ihm aufträgt.“ (2. Timotheus 2,21)
In Vers aus 2. Timotheus trägt Paulus Timotheus auf, sich von unreinen Menschen [und Dingen] fernzuhalten. In dem Loslösen von Sünde werden wir zu einem Gefäß, das Gott ganz zur Verfügung steht. Wie viele Gefäße stehen heute in der Gemeinde Gottes, die zwar auserwählt sind, aber Gott nicht uneingeschränkt zu seiner Benutzung zur Verfügung stehen!? Wir können nicht erwarten, dass Gott auf mächtige Art und Weise wirkt, wenn wir gleichzeitig an Dingen festhalten, die seinen Heiligen Geist betrüben.
Vielleicht liest du all das, und dein Herz hüpft innerlich, weil das genau die Sehnsucht in deinem Herzen ist. Dann lass uns gemeinsam auf die Knie gehen, unsere Sünden bekennen, und uns nach mehr von Gott ausstrecken.
Vielleicht liest du all das, und bist dir unsicher. Auf der einen Seite willst du mehr von Gott, aber um jeden Preis? Gott möchte uns so wie wir sind. Wir brauchen (und können) ihm gar nichts vormachen. Komme mit all dem vor ihn, bring ihm, was dich zurückhält, und strecke dich aus nach ihm.
Und vielleicht liest du all das, und kannst damit nicht wirklich etwas anfangen. Dann möchte ich dich ermutigen, in den nächsten Wochen verstärkt die Evangelien oder Apostelgeschichte zu lesen, und Gott im Gebet zu fragen: „Was hast du noch für mein Leben bereitet, worin ich noch nicht lebe?“
Ich habe den tiefen Eindruck, dass Gott in uns als Gemeinschaft am Wirken ist, und uns näher an ihn zieht. Nichts zieht sein Wirken mehr an, als Menschen, die zutiefst hungrig nach ihm sind, und ihm den Freiraum geben, so zu wirken, wie es ihm gefällt. Lasst uns solche Menschen sein.