In einer Gegend, wo Kultur und Religion Barrieren für das Evangelium aufrichten, werden Millionen Menschen durch Soziale Medien erreicht.
Die Bibel spricht von einem Tag, da „eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm...“ (Offenbarung 7,9). Unter ihnen werden auch turksprachige Christen aus der Region im und um den Kaukasus herum sein. Etwa 117 Millionen Menschen in dieser Gegend sprechen diese Sprache und es ist eine der am wenigsten erreichten Gegenden der Welt. Der tief eingewurzelte Glaube schafft Barrieren, sodass die Menschen sich nicht auf die Botschaft von Christi Liebe einlassen. Ein Mediendienst ist ein Weg, wie OM diese Herausforderung überwindet.
Die Menschen der Region verbringen Stunden auf Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok. Der Leiter des Mediendienstes im Kaukasus, Sam*, sagt, dass seine Arbeit strategische Wege sind, um den Inhalt des Evangeliums zu verbreiten. Aber, so fügt er hinzu: „Dies ist wirklich erst der Anfang der Geschichte. Wir müssen die Sozialen Medien als etwas Ganzheitliches sehen.“ Einige Menschen reagieren auf einen Beitrag so, wie der Heilige Geist sie leitet. Doch Sam bestätigt, dass die größere Vision darin besteht, dass diejenigen, die die Beiträge in den Sozialen Medien sehen, ermutigt werden und dann konkret in Aktion treten. So handelt zum Beispiel ein Beitrag von einem einheimischen Christen, der sich als Jesus-Nachfolger vorstellt, und dann folgende Frage stellt: „Willst du mehr von meiner Geschichte erfahren? Klicke unten.“ Von dort aus wird die interessierte Person zu einer Website geführt, auf der sie einen Kommentar schreiben, ein Neues Testament anfordern oder online mit einem Mitarbeiter chatten kann. „Das Ziel ist nicht bloß, ihnen die Heilige Schrift in die Hand zu geben, sondern Menschen in Kontakt mit einem Jesus-Nachfolger zu bringen“, erklärt Sam. In den Jahren 2022 und 2023 baten mehr als 2000 Personen um ein Neues Testament und trafen sich mit einem einheimischen Christen.
Viele beginnen den online-Chat mit Beleidigungen oder Fragen, die nichts mit dem Evangelium zu tun haben. Das Ziel bleibt es aber, die Menschen auf Gebet hinzuweisen und eine sinnvolle Beziehung aufzubauen. Die meisten, die auf der Website landen, hatten niemals die Gelegenheit, einen Jesus-Nachfolger vor Ort kennenzulernen. „Wir stellen fest, dass Personen, wenn sie mit einem echten Christen in Kontakt kommen, meinen: ‚Vielleicht ist da wirklich was dran.‘ Das bricht etliche Mauern nieder“, bestätigt Sam.
Eine Strategie der Multiplikation
Die Arbeit geht aber über das Web hinaus. Der Mediendienst arbeitet mit einheimischen ‚Jüngermachern‘ zusammen, die sich ganz dem Reisen und dem Treffen mit den Interessierten – mindestens alle zwei Wochen – widmen. Sam sagt, dass sie sich zurzeit persönlich mit etwa 80 Prozent derer, die ein Neues Testament per Website anfordern, beschäftigen. Die ‚Jüngermacher‘ haben ein Training durchlaufen, das auch den Gedanken der Multiplikation umfasst – ein Mittel, das Evangelium weiterzugeben, das sich auf die Vermehrung der Christen konzentriert, da Menschen strategisch innerhalb ihres Umkreises vom Evangelium weitergeben.
Sam sagt, dass es dort viele Geschichte von neuen Jesus-Nachfolgern gibt, wo die ‚Jüngermacher‘ ein Neues Testament an eine interessierte Person weitergeben und vom Evangelium sprechen. Diese Person hört die Botschaft, erzählt einem Freund davon und dieser Freund dann wieder einem anderen. „Ist das Langzeit-Multiplikation? Nein, aber es zeigt, dass die Menschen in der Region offen sind“, erklärt Sam. So bildeten sich in den vergangenen beiden Jahren 20 neue Gruppen von Jesus-Nachfolgern, wo es vorher keine gab. In einem bestimmten Gebiet machen sich die einheimischen Christen ernsthaft Gedanken darüber, Jesus zu lieben, ihm zu gehorchen und von ihm weiterzugeben – und die Zahl der Hausgemeinden nimmt zu!
Ein Problem, das dem Team dabei begegnet, ist der Mangel an Mitarbeitern. Viele Meschen sind offen, aber es gibt einfach nicht genügend ‚Jüngermacher‘, um den Bedarf zu decken. „Wir hatten immer im ganzen Land oder mehreren Ländern Beiträge in den Sozialen Medien veröffentlicht“, erklärt Sam. „Aber was bringt es, wenn wir erst sechs Monate später ein Team schicken können und die Person nicht mehr interessiert ist? Im Ganzen ist es effektiver, das Gebiet enger zu fassen und uns zu fokussieren.“
Als Leiter der Arbeit hat eine interaktive Rolle, aber seine eigene Geschichte erinnert ihn daran, wie wirkungsvoll Medien sein können. Er ist in einem Nachbarland in einer Familie aufgewachsen, deren Arbeit auch darauf gerichtet war, das Evangelium zu verbreiten. Er wusste also von Jesus, entschied sich aber nie, ihm nachzufolgen. In einer persönlichen dunklen Zeit während seines Studiums sah er ein YouTube-Video, das vom Beweis der Auferstehung Christi sprach. Dieses Video brachte ihn zu einer eigenen Entscheidung für Jesus.
Sam sieht auch die Notwendigkeit, die ‚Jüngermacher‘ seines Teams anzuleiten und zu ermutigen: „Ich sehe meine Rolle als jemand, der da ist, um sie zum Erfolg zu ermutigen. Ich höre, was in ihrem Leben vor sich geht und wie sie zum fünfzig-millionsten Mal beleidigt worden sind. Das drückt sie nieder. Also weise ich sie auf Jesus hin.“ Er erinnert sie dabei auch an die Siege, die Jesus – sowohl geistig als auch physisch – geschenkt hat und an die erlebten Veränderungen von Menschen.
Eine ‚massive‘ Gelegenheit
Wenn der Zugang zu den Medien im Kaukasus nicht verbessert wird, „verpassen wir eine riesige Chance", sagt Sam. „Der Aufwand, der betrieben werden muss, um die gleiche Anzahl von Menschen zu erreichen, ist phänomenal." Sam zufolge wurden im Jahr 2022 über Social-Media-Plattformen 3,5 Millionen Menschen erreicht. Ein Beispiel: Das Video eines einheimischen Christen, der sein Zeugnis gibt, erreichte 200 000 Menschen. „Es würde sehr lange dauern, mit 200 000 Menschen zu sprechen und dabei die gleichen Ergebnisse zu erzielen", unterstreicht Sam. „Darüber hinaus wurden eine Million Menschen mindestens sechsmal über das Internet angesprochen.“
Das Ziel, durch einheimische ‚Jüngermacher‘ Kleingruppen von Jesus-Nachfolgern zu beginnen, die sich in jeder Ecke der Region sichtbar vervielfältigen, ist das eine kühne Strategie – doch die Sozialen Medien helfen dabei, die Vision lebendig zu machen.
Bitte betet für den Mediendienst, der versucht, seine Wirkung auszuweiten und ein Netzwerk von 300 einheimischen Christen für die Arbeit aufzubauen. Es besteht ein großer Bedarf an Personen, die sich dem Team anschließen, um die einheimischen Christen auszubilden und zu betreuen, sodass sie immer mehr werden. Neben dem Team, das mit örtlichen Gemeinden zusammenarbeitet, um die ‚Jüngermacher‘ zu unterstützen, gibt es einen zusätzlichen Bedarf von Personen, die ihre Geschichte erzählen, beten und sie finanziell unterstützen. Schließlich braucht das Team mehr Medienexperten, um das Produktionsteam des Mediendienstes anzuleiten. Betet, dass sich viele einheimische und internationale Mitarbeiter finden, sich der Arbeit im Kaukasus anzuschließen.
*Name geändert