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Central Asian woman looks at her phone. Photo by Adam Hagy.

Inspiriert durch die Art und Weise, wie er selbst zum Glauben kam, engagiert sich ein OM-Mitarbeiter in Zentralasien leidenschaftlich im Bereich der digitalen Medien.

In Teilen Zentralasiens, wo die Nachfolge von Jesus durch Gesetze und gesellschaftliche Voreingenommenheit eingeschränkt ist, spielen digitale Medien eine große Rolle in der Weitergabe der Liebe Christi.

Mansur*, der als OM-Mitarbeiter digitale Inhalte für die Region erstellt, kennt die Bedeutung der Weitergabe des geschriebenen Wortes. Denn seine eigene Entscheidung für Jesus wurde maßgeblich durch evangelistische Literatur beeinflusst.

Mansur wurde in Zentralasien in den frühen 1980er-Jahren geboren, als das Land noch unter sowjetischer Herrschaft stand. Nach dem Zusammenbruch des Regimes öffnete sich das Land, was Missionsorganisationen den Zugang ermöglichte, denen dies zuvor lange verboten war. Dennoch gab es Hindernisse für die Verkündigung des Evangeliums. „70 Jahre lang haben wir in der Sowjetunion gelebt und sie hatten versucht, unsere kulturelle Identität auszulöschen. Unser Volk betrachtete das Christentum als eine russische Religion, nicht als unsere. Es war ein westlicher Gott, nicht unser Gott“, erklärt Mansur. Trotzdem kam seine Familie in Mansurs Teenagerjahren zum christlichen Glauben. Zunächst entschieden sich seine Mutter, seine Schwester und sein älterer Bruder für ein Leben mit Jesus.

Ein Traum weckt eine Familie

Mit einer Großfamilie von acht Kindern lebte Mansur in einem kleinen Dorf mit nur wenigen Ressourcen. Zu dieser Zeit litt einer von Mansurs älteren Brüdern an Rückenschmerzen, doch es gab wenige Möglichkeiten, diese zu behandeln. Eines nachts hatte seine Mutter Anna* einen Traum, in dem zwei Männer zu ihr kamen. Sie leuchteten, als ob sie helles Licht mit sich brächten. Schnell zog sie eine Kopfbedeckung an und begrüßte sie. Dann zeigte sie auf ihren Sohn, der neben ihr auf dem Boden schlief. Sie fragte, ob die Männer ihm helfen könnten – dann wachte sie auf.

Kurz darauf besuchte Anna eine Freundin, eine Frau, die in der Vergangenheit viel geflucht hatte. Doch bei diesem Besuch war sie anders. Ihre Sprache hatte sich verändert, und sie hatte auch aufgehört, Alkohol zu trinken. Anna wollte wissen, was passiert war. Ihre Freundin verriet es ihr: „Ich kann es nicht erklären. Aber komm mit mir, ich zeige es dir.“ Anna und eine ihrer Töchter begleiteten die Frau in eine Kirche, wo sie zwei Pastoren trafen: dieselben Männer aus Annas Traum. Verblüfft rief sie ihren älteren Sohn an und forderte ihn auf, sie zu treffen. Alle drei entschieden sich noch am selben Abend für ein Leben als Jesus-Nachfolger. Mansur jedoch war weniger überzeugt: „Für mich war es ein bisschen seltsam. Wie ... bist du sicher? Es war ein Traum! Ich wollte etwas sehen können, wie zum Beispiel Zahlen oder Mathe.“

Eine augenöffnende Entdeckung

Eine kleine Hauskirche begann, sich bei Mansurs Familie zu treffen. Ein Missionsteam besuchte in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Gemeinde freitagabends die Jugendgruppe, erklärte ihnen das Evangelium und zeigte Filme über Jesus. Es wurde auch mit einheimischen Instrumenten Musik gemacht und in der Landessprache gesungen, aber Mansur, der auf Russisch unterrichtet wurde, interessierte sich nicht wirklich für diesen letzten Teil. Was ihn anlockte, waren die Bücher, die die Jesus-Nachfolger mitbrachten. Das Team brachte Literatur zur Jugendstunde, mit Büchern wie „More than just a carpenter“ (deutsch: Mehr als nur ein Zimmermann) von Josh McDowell, eine Kinderbibel in russischer Sprache und Teile der Bibel. Nach der Lektüre von „More than just a carpenter“ und dem Markusevangelium machte Mansur eine augenöffnende Entdeckung. Er erkannte, dass das Christentum keine Religion ist, die sich auf den Westen konzentriert: „Ich begann, über Markus zu recherchieren und sagte: ‚Moment mal. Das ist Israel. Das ist der Osten. Das ist nicht Amerika oder England.‘ Und langsam begann ich zu verstehen.“

Menschen gehen und Menschen bleiben

Auch wenn das Format ein anderes ist, helfen digitale Medien, die Worte der Bibel unter die Menschen in Zentralasien zu bringen. Für Mansur ist das der Grund, warum er sich in seiner jetzigen Position so wohl fühlt: „Ich finde Kinderbibeln, Jugendbibeln, Bibelcomics gut. Bücher brauchen kein Visum, keine monatliche Unterstützung ... sie bleiben einfach da“.

Mansur erklärt, dass zentralasiatische Jesus-Nachfolger nicht offen sagen können: „Ich lese die Bibel“. Aber in den sozialen Medien zu posten, sei akzeptiert. Auf seinem persönlichen Instagram-Account postet Mansur biblische Inhalte und die Leute fragen ihn: „Wow, was ist das?“ Wenn er ihnen erzählt, dass seine Beiträge aus der Bibel stammen, sind sie offen. Viele schreiben zurück: „Aber du kommst doch aus Zentralasien. Du liest die Bibel?” Mansur zeigt, dass es möglich ist, beides zu sein: Aus Zentralasien und ein Jesus-Nachfolger. Während sich tiefere Gespräche nur langsam entwickeln, erklärt Mansur, dass es im Moment ein breites Aussäen ist. Mansur weiß aus seiner eigenen Geschichte, dass Gottes Wort nicht leer zurückkommt (Jesaja 55,11).

Das Team für digitale Medien entwickelt weiterhin Inhalte und baut ein Team auf, dass sich um die Nacharbeit und die Beantwortung von Anfragen kümmert. Beten Sie, dass die Menschen ihre Augen und Herzen öffnen, um zu erkennen, dass Jesus nicht nur ein Retter für den Westen, sondern auch für Zentralasien ist.

*Name geändert

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