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In the Caucasus, tea is usually served with something sweet, such as sugar cubes.

Freundschaft bei Tee

Mit vielen Tassen Tee schlossen Solmaz und Hevva, zwei Studentinnen des REACH-Schulungsprogramms, eine tiefe Freundschaft mit einer Frau auf, die um eine Bibel gebeten hatte.

Im Februar 2024 gründete OM in Georgien, an der Küste des Schwarzen Meeres, eine REACH-Schulungszentrum für turksprachige Menschen im Kaukasus. Georgien ist wohl ein überwiegend christliches Land, aber es ist von muslimischen Nachbarn umgeben. Viele der Studenten dieses ersten Trainings waren Christen mit muslimischem Hintergrund aus Aserbeidschan, dem südöstilchen Nachbarland Georgiens.

Als REACH-Studentin verbrachte Solmaz* den einen Teil ihrer Zeit im Unterrichtsraum in Georgien und den anderen Teil, indem sie die Gute Nachricht von Christus in ihrem Heimatland Aserbeidschan weitergab. Eines Tages reiste sie zusammen mit Hevva, einer REACH-Studienkollegin, in eine Stadt im Westen Aserbeidschans, um dort einige der gelernten Jüngerschafts-Fertigkeiten anzuwenden.

Solmaz und Hevva lernten eine Frau mit Namen Fidan* kennen, die sich durch die Sozialen Medien von OM eine Bibel erbeten hatte. Die drei Frauen saßen in einem Café, tranken Kaffee und redeten über Jesus. Fidan glaubte schon an Jesus, aber sie hatte noch keine eigene Bibel. Sie nahm gern das Geschenk von Solmaz und Hevva, ein Neues Testament, an – und das Geschenk ihrer Freundschaft. In Fidans Stadt gab es nur sehr wenige Christen, was dieses Beisammensein besonders schön machte und Fidan ermutigte.

Als Solmaz und Hevva das nächste Mal die Stadt besuchten, lud Fidan sie in ihr Haus ein und bereitete Tee für sie zu. In der aserbeidschanischen Kultur ist Tee sehr wichtig. Kein Besuch oder Ereignis zu Hause ist ohne Tee vollständig, denn Tee symbolisiert Gastfreundschaft und Aufforderung zur Gemeinschaft.

Fidan schenkte fünf Tassen Tee ein – für ihre beiden Gäste, ihre beiden Töchter und sich selbst. In Aserbeidschan schenkt die Gastgeberin zuerst starken Tee aus einer Teekanne aus. Dieser konzentrierte Tee ist sehr bitter. Dann schenkt sie heißes Wasser aus einem Kessel in die Tasse jedes Gastes, um den Tee zu verdünnen. Dazu serviert sie etwas Süßes – Zuckerwürfel, Bonbons, Kekse, Kuchen, Honig oder Marmelade – um die Bitterkeit des Tees auszugleichen.

Beim Teetrinken öffneten Solmaz und Hevva die Bibel und begannen sie mit der Frau darin zu lesen. Sie konzentrierten sich auf einen Abschnitt und diskutierten, was man darin über Gott, das Menschsein und sich selbst lernen konnte. Dann machten sie Pläne, wie sie anderen von dem weitergeben, was sie selbst aus dem Abschnitt gelernt hatten. Sie sangen auch zusammen und diskutierten, ob man eine Jugendarbeit in der Region beginnen könnte, und Fidan war offen dafür, ihnen in ihrem Haus Raum zu geben.

Während der nächsten Monate traf sich Solmaz mit Fidan und führte ihre Familie zur Jüngerschaft. Über vielen Tassen Tee und Gesprächen über Jesus hinweg wurde ihre Freundschaft tiefer. Zu Anfang ihrer Bekanntschaft hatte Solmaz gemerkt, dass Fidans Herz verletzt worden war. Aber nach mehreren Treffen sah sie, das Fidans Herz geheilt war. Das lebendige Wasser hatte sie erfrischt, hatte alle Bitterkeit fortgewaschen und Süße und Freude gebracht.

Nun hat Solmaz das Training bei REACH vollendet, bleibt aber online in Kontakt mit Fidan und hofft, dass sie in Zukunft mit Fidan und ihrer Familie in ihrer Stadt zusammenarbeiten kann.

Bitte bete, dass Gott mehr Christen ruft, die Menschen zur Jüngerschaft führen können – um sie in die Ernte zu schicken, die Hoffnung auf Jesus an diejenigen weiterzugeben, die noch nie davon gehört haben, und die zur Jüngerschaft zu führen, die isoliert leben.

*Name geändert
 

 

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