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Worship on the river boat is an integral part of life.  Photo by Garrett N

Er macht Türen auf

Zunächst zögerte Flora, sich auf das Missionsfeld zu begeben, da sie eine gute Karriere und ein bequemes Leben hatte. Doch als sie den Glaubensschritt tat, Gott zu dienen, begegnete ihr unerwarteter Segen.

Flora Man aus Singapur hatte immer das Gefühl, dass sie eines Tages in der Mission dienen würde. Die Frage war nur wann, wo und wie? In ihrer Jugend reiste sie nach Thailand und Kambodscha, wo sie mit ihrer Familie Kirchen und Dörfer besuchte. Als sie zu arbeiten begann, dachte sie auch darüber nach, bestimmte Zeiten ihrer Arbeitszeit für Gottes Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Doch mit der Entwicklung ihrer Karriere wuchs auch ihre Trägheit. „Ich wurde vom Komfort, der Bequemlichkeit und dem Spaß davongetragen, die ich in meinen 20-ern hatte, also schob ich die Idee beiseite“, bekennt Flora.

Erst als die Logos Hope in Singapur anlegte, wurde sie an ihr Verlangen erinnert, das sie einst gehabt hatte. Als „kleiner Vorgeschmack auf den Himmel“ beschreibt sie ihren ersten Besuch an Bord dann. Sie erlebte wie die internationale Besatzung mit so viel Energie und Freude harmonisch zusammen lebte.

Einige Dinge hielten Flora aber noch immer davon ab, den Glaubensschritt zu machen und an Bord der Logos Hope zu gehen. Erst kurz zuvor hatte sie endlich eine Anstellung gefunden, die sie wirklich mochte, nachdem sie nach ihrem Abschluss durch einige schwierige Phasen gegangen war. Sie genoss ihre Arbeit, zeichnete sich durch sehr gute Leistung aus und verstand sich gut mit ihren Kollegen.

„Ich befand mich in einem sicheren Hafen, wo ich finanziell unabhängig war und eine Gruppe Freunde um mich hatte“, erklärt Flora ihr Zögern, ihre Komfortzone zu verlassen. „Es war sehr verführerisch, in diesem Zustand zu verharren.“

Auch wenn ihre Eltern hingegebene Christen waren, sorgten sie sich doch um Floras Sicherheit, wenn sie als Frau alleine in verschiedene Länder reisen würde, und darum, was das für ihre Zukunft bedeuten würde. Dies stellte einen berechtigten Einwand dar, über den auch Flora nachdachte.

Schließlich kamen Flora und ihre Eltern überein, dass es das Richtige zu tun wäre, und vertrauten auf die Versorgung Gottes. Ihr Glaube erwies sich als richtig: Durch die vielen Schwierigkeiten, die Flora überwinden musste, wie dem Auftreiben ausreichender Finanzen oder dem Finden einer passenden Arbeit für sie an Bord, sah sie Gott am Wirken.

Weitere Schritte auf der Reise

Nach ihrem Dienst auf der Logos Hope öffnete sich für Flora in OM Singapur eine Tür als Leiterin für Kommunikation. Und Gott schenkte ihr auch unerwartet einen Partner fürs Leben, einen Mann, den sie schon zehn Jahre zuvor auf der Universität getroffen hatte, und so verlobte sich Flora. Trotz einer anstehenden Hochzeit war sie Feuer und Flamme, sich dem ‚Riverboat‘-Projekt  von OM anzuschließen, als sie davon erfuhr.

Während die Logos Hope als großes Schiff Meere und Ozeane überqueren kann, bot das kleinere Flussschiff neue Möglichkeiten, hunderte Städte und Dörfer entlang Europas intensiv genutzten Flussstraßen zu erreichen, die viele größere Städte miteinander verbinden.

So fand sich Flora in diesem neuen Projekt wieder und arbeitete als Journalistin und Fotografin an Bord der Andante. Mit 80 gleichgesinnten Crewmitgliedern fuhr sie für drei Monate zu sechs verschiedenen Häfen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.

In der Phase der großen Beliebtheit von ‚Escape Room‘-Spielen, die noch vergleichsweise neu in Europa waren, stellte dies das Highlight auf dem OM-Riverboat dar, während es seine Reise auf dem schönen Rhein durch das Herz Europas 2018 bestritt.

„Es war eine so radikale Idee und passte so sehr zur ‚Wir können das!‘-Mentalität von OM, einen kompletten Escape-Room auf das Deck des Schiffs zu holen, sodass es zehntausende Menschen mit dem Evangelium erreichen könnte", erklärt Flora.

Die Teilnehmer wurden von ‚El‘ für eine Mission rekrutiert und mussten ein Training absolvieren, um ihre Identität als Agenten zu erhalten. Anschließend konnten sie ihren Auftrag an Land erfüllen. Dort trafen sie auf Besatzungsmitglieder, die die Rollen von Randgruppen wie Flüchtlingen und Obdachlosen spielten, sowie auf andere Personen, denen sie im täglichen Leben begegnen würden.

„Das war der intensivste Teil des Escape-Room. Die Teilnehmer mussten anwenden, was sie gelernt hatten und das Evangelium an diese Personengruppen weitergeben“, berichtet Flora.

Durch die interaktive Erfahrung lernten die Teilnehmer, was es bedeutet, von Gott (El) gesendet zu werden und Jesu Auftrag auszuführen, alle Nationen zu Jüngern zu machen. Um die Gemeinden in Europa zu inspirieren, die Wahrheit über Jesu weiterzugeben, war die Schlagzeile der ‚Agenten‘: Das Geheimnis, das nicht geheim gehalten werden kann.

„Wir haben fast 10 000 Besucher in diesen drei Monaten an Bord begrüßen dürfen“, erzählt Flora und fügt hinzu, dass das Riverboat eine breite Masse angezogen hat, von Alt bis Jung.

Trotz der positiven Rückmeldung, die das Riverboat erfuhr, bemerkte Flora einige, die nicht hinter das Spiel als bloßen Spaß sahen. Hier tröstete sie das Wissen, dass OM in den jeweiligen Ländern Mitarbeiter hatte, die auch weiterhin mit örtlichen Projekten zusammenarbeiten und die nötige Hilfestellung leisten würden. Neben ihrem Dienst auf dem Flussschiff hatte Flora auch die Gelegenheit, Flüchtlinge und Obdachlose während ihrer Arbeit an Land zu besuchen.

In den Niederlanden nahm sie an einem Bibelkurs für Flüchtlinge aus Westasien teil und war berührt von deren Positivität und Leidenschaft von Jesus zu lernen trotz ihrer herausfordernden Umstände.

In Deutschland schloss sich Flora einer lokalen Organisation an, um Nahrung, warme Kleidung und christliche Traktate an Obdachlose zu verteilen. Diese Aktion fand mitten im Winter unter einem Bahngleis statt, weswegen es, gelinde gesagt, eisig war.

Nachdem das Schiff die Häfen verlassen hatte, wandten sich die örtlichen OM-Büros, Kirchen und Partnerorganisationen an diejenigen, die Interesse bekundeten und mehr über Jesus wissen wollten. Sie setzten auch die Arbeit fort, sich um die Bedürftigen zu kümmern und ihnen zu dienen. Das Rheinschiff war nur ein Anfang, aber es gibt noch viele andere große Flüsse in der Welt, wie den Mekong, den Amazonas und den Nil, auf denen es vor Potenzial für das Werk des Evangeliums nur so wimmelt.

Ein Rückblick in Erstaunen

Momentan leitet Flora das Leitungsteam der Kommunikation von OM International. Wenn sie auf ihren Weg über die letzten neun Jahre zurückschaut, als sie ihren ersten Glaubensschritt tat, kann sie sagen: „Gott öffnet Türen und bereitet Wege.“

„Unsere Aufgabe ist es, nahe bei ihm zu bleiben, seiner Stimme zu lauschen inmitten aller Ablenkung und Lärm der Welt, und unsere Augen auf ihn gerichtet zu halten", fasst sie zusammen. „Auch wenn du nicht weißt, was du tun sollst, wird Gott es dir zeigen, Schritt für Schritt. Der erste Schritt ist der schwerste, er braucht Mut, Glaube und Gehorsam. Aber wenn du ihn gehst, wird Gott dich überraschen, und du wirst einen großartigen Weg mit ihm beginnen. Du wirst ihn auf jedem einzelnen Schritt des Weges erleben.“

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