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People in Latin America enjoy spending time the afternoon at near by parks.  Photo by Garrett N

Eine Berufung zum Dienen

Seit Gerardo vor 10 Jahren seinen Dienst bei OM begonnen hat, arbeitet er daran, in El Salvador lokale Gemeinden zu stärken, Jesus-Nachfolger darin zu schulen, wie man vom Evangelium weitererzählt und mehr Menschen und Gemeinden einzuladen, ihren Glauben im Alltag auszuleben.

Seit Gerardo Genoves durch einen Freund OM kennenlernte, arbeitet er unermüdlich daran, Gottes Wort in seinem Geburtsland El Salvador weiterzugeben, ebenso wie in mehreren anderen Ländern Südamerikas. Aber so ein Engagement im Dienst und in der Mobilisierung war gar nicht Gerardos ursprüngliche Absicht.

„Ich hatte geplant, Pastor zu werden – ein Seminar zu besuchen, dort vier oder fünf Jahre an einem Pult zu sitzen und zu studieren – und Gott hat alles verändert,“ sagt Gerardo. „Er sandte mich aus und gab mir alle Hilfsmittel. Und so änderte er die Pläne. Ich hatte das nicht erwartet.“

Gerardo war eifrig dabei, dem Willen Gottes zu folgen, aber es war nicht immer ein glatter Weg. Auf die Frage, was ihm zu Anfang seines Dienstes Mühe gemacht habe, antwortete Gerardo: „Es war der Gedanke, dass Gott gerade mich gewählt hatte, sein Wort auszubreiten – dass Gott wirklich mich wählte, etwas so Großes zu tun, wie das Evangelium zu predigen, wo immer ich hingehe.“

Der Dienst, den Gerardo begonnen hat, arbeitet in El Salvador mit örtlichen Gemeinden als Partner zusammen und möchte Christen stärken, sie zu Jüngern machen und gleichzeitig dafür auszurüsten und zu ermutigen, andere Menschen in ihrem eigenen Land und darüber hinaus zu erreichen.

In dieser Arbeit hat Gerardo die Hand Gottes wirken gesehen. Als das Team einen Einsatz in einer streng katholischen Gemeinde machte, kam zum Beispiel eine Familie zum Glauben an Christus durch etwas kreatives Denken und die Hilfe eines achtjährigen Mädchens. „Eines Tages predigten wir vor einer alten Dame, die weder lesen noch schreiben konnte,“ erinnerte sich Gerardo. „Sie hatte Jesus angenommen, also gaben wir ihr eine Bibel, aber sie sagte: ‚Ich kann sie nicht lesen. Ich kann sie nicht verwenden. Ich würde es furchtbar gern, aber es geht nicht. Ihr gebt sie lieber jemand anderem. Statt die Bibel einer anderen Person zu geben, kam uns eine Idee. Als wir sie fragten, ob jemand in ihrem Haus ihr die Bibel vorlesen könne, erwähnte die Frau ihre achtjährige Enkelin. Also las das kleine Mädchen laut den acht Personen des Haushalts vor. Alle hörten zu, und die alte Dame fing an, die Kirche zu besuchen und plötzlich ging die ganze Familie in die Gemeinde – alles nur, weil ein kleines Mädchen aus der Bibel las.“

Allerdings geben die Menschen Jesus laut Gerado ihr Leben nicht, „wegen der Person, die das Wort Gottes predigt oder weil wir darauf drängen, dass die Menschen ihn annehmen. Wir sagen bloß das Wort Gottes weiter und er tut die Arbeit.“

Die Ernte ist reich

Ein entscheidender Teil von Gerados Arbeit ist es, ehrenamtliche Mitarbeiter zusammenzubringen und sie zu schulen, sodass sie bei der Verbreitung der guten Nachricht von Christus helfen. Bisher arbeiten 13 Teammitglieder mit Gerardo zusammen.

Gerardo und das Team reisen oft durch das Land und besuchen Gemeinden vor Ort, wo sie vortragen, was sie tun, und laden andere ein mitzumachen. Wer sich entscheidet dabei zu sein, wird eingeladen, die monatlichen Treffen zu besuchen, bei denen Gastredner aus der ganzen Welt erzählen, was sie tun und wie sie das Evangelium auf verschiedene Weise weitergeben.

„Wenn wir also über ein Thema wie Bibelübersetzung haben, laden wir beispielsweise Wycliff ein,“ sagt Gerardo. „Sie erzählen von ihrer Arbeit und Freiwillige kommen und hören zu ... und glauben, dass auch sie ihre Fähigkeiten in unserer Organisation gebrauchen können.“

In den letzten Jahren ist es schwieriger geworden, freiwillige Mitarbeiter zu bekommen, besonders seit der COVID-19 Pandemie. Aber das Interesse an Missionsarbeit ist nicht verschwunden und Gerardo und sein Team sind gespannt darauf, mit Menschen zu arbeiten, die interessiert sind.

Einige der Freiwilligen, die sich anschließen, haben bereits Erfahrung in Theologie oder Kurzeinsätzen in der Mission. Andere kommen mit der Begeisterung, Gott zu dienen und seine Güte und sein Wort auszubreiten. „Wir versuchen, ein Jüngerschaftsprogramm mit ihnen durchzuarbeiten und herauszufinden, wo sie hineinpassen, und dann versuchen wir, sie zur Schulung zu schicken,“ sagt Gerardo.

Die Missionsarbeit erlebt auch zunehmende Schwierigkeiten. Eine der größten Herausforderungen, denen Gerardo und das Team gegenüberstehen, ist die zunehmend individualistische Art der Gemeinden in El Salvador. „Nach der Pandemie kam etwas heraus, was wahrscheinlich tief innen in der Gemeinde gesteckt hatte. Sie will sich selbst stärken, falls etwas wie eine Pandemie wiederkommt,“ meint Gerardo. „Ich kann virtuell eine Kirche in den USA, in Australien, in Spanien besuchen. Daher glaube ich, dass heute die größte Anstrengung der Gedanke der Gemeinde ist, all die Mitglieder innerhalb ihrer vier Wände zu haben.“

Allianzen stärken

Durch diese Kämpfe hindurch ist die Hand Gottes offensichtlich. Gerardo und seine Arbeit haben vor kurzem begonnen, mit der Alianza Cristiana y Misionera en El Salvador (Christliche Allianzmission in El Salvador) zusammenzuarbeiten, einer Gemeinde, die sich sehr bemüht, internationale Missionare hereinzubringen und bereits Missionsmitarbeiter aus Kanada, den USA und Europa bekommen hat. Die Christliche Allianzmission in El Salvador hofft, eines Tages mit der Mittelamerikanischen Kirche der Allianz Partnerschaft zu schließen, um Missionsarbeit in verschiedenen Ländern Mittelamerikas zu beginnen.

„Die gesamte Christliche Allianzmission in El Salvador lädt die gesamte Mittelamerikanische Kirche der Allianz ein, etwas zusammen zu machen, in ein Land in Mittelamerika zu gehen, und gemeinsam mit OM und den Gemeinden, die sie besuchen, zu dienen,“ sagt Gerardo.

Während diese Missionsarbeit wächst, behaltet bitte Gerardo und die Gemeinden in euren Gebeten. „Wir müssen daran glauben, dass Gott alles unter Kontrolle hat, die Macht und die Hilfen für uns, das Evangelium denen weiterzusagen, die es brauchen. Wir haben eine riesige Verantwortung,“ sagt Gerardo.

Betet für Gerardo, seine Frau und Familie. Betet um Gesundheit und Weisheit bei der Erziehung ihrer Kinder und Weiterarbeit unter den Gemeinden in El Salvador. Betet um gute Beziehungen zwischen dem Dienst und den Gemeinden. Bitte betet für die Versorgung mit einem Kleinbus, der wenigstens 13 Personen fasst, um bei Einsätzen in verschiedenen Gemeinden und Kirchenbesuchen zu helfen.

 

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