Vor einiger Zeit bin ich in unserer Siedlung spazieren gegangen. Als ich so an einem großen Haus nach dem anderen vorbeilief, da kamen ganz unbemerkt Gedanken in mir auf – „wow, so große, tolle Häuser – ich hätte auch gerne so eins“.
Ich wurde sofort an meine Zeit in London erinnert, wo ich mich beruflich in einem Umfeld bewegte, wo Geld, Konsum und Statussymbole eine wichtige Rolle spielten. Ich habe den Eindruck – egal, wo ich bin – mein Umfeld versucht immer subtiler, mich zu beeinflussen und zu prägen.
Als ich an diesem Abend weiterlief, da schaute ich an einem Punkt zum Sternenhimmel hinauf und ich hatte den Eindruck, dass Gott zu mir sagt: „Sei nicht beeindruckt von Menschen, die solche Häuser gebaut haben. Schau mich an – ich habe die Sterne und das ganze Universum gemacht. Alles halte ich in meiner Hand.“
„HERR, an den Himmel reicht deine Gnade, deine Treue bis zu den Wolken. Deine Gerechtigkeit ist den Bergen Gottes gleich, deine Rechtssprüche dem gewaltigen Urmeer; Menschen und Vieh hilfst du, HERR. Wie köstlich ist deine Gnade, Gott! und Menschenkinder bergen sich in deiner Flügel Schatten; sie laben sich am Fett deines Hauses, und mit dem Strom deiner Wonnen tränkst du sie. Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht.“ Psalm 36,6-10
Wenn ich diesen Psalm lese, dann sehe ich genau das. Einen Gott, dessen Größe und Güte unermesslich groß sind; so groß, dass die Weiten der Natur ein passender Vergleich sind. Und noch viel wichtiger als die Größe, Breite, Höhe und Tiefe von Gottes Gerechtigkeit und Treue ist die Tatsache, dass er alleine die Quelle wahren Lebens ist. In London umgab mich eine sehr starke Konsumgesellschaft, wo sich vieles um Statussymbole drehte. Hier in Süddeutschland habe ich den Eindruck umgibt mich eine starke Sicherheitsgesellschaft, wo für viele Immobilien, Versicherungen und eine gute Rente Anker fürs Leben sind. Aber wenn wir uns Gottes Wort anschauen, dann ist allein Gott die wahre Quelle unseres Lebens. Eine Quelle, die niemals versiegt! Eine Quelle, durch die wir erst zum Leben kommen und ohne die wir kein wahres Leben kennen – unabhängig davon, wie viel wir haben oder nicht haben.
Ich möchte dich ermutigen, dir diese Woche Zeit zur Reflektion zu nehmen (alleine und/oder in Gemeinschaft):
- Reflektiere über die Größe und Güte Gottes. Wie zeigt er dir seine Größe? Wie hast du seine Güte schon erleben dürfen?
- Welche Einflüsse aus deinem Umfeld versuchen dich zu prägen?
- Viele von uns werden problemlos schnell theologisch zustimmen: „Gott ist die Quelle meines Lebens“. Wie sieht das aber praktisch aus in deinem Leben? Was möchtest du diese Woche tun, um dem Geltung in deinem Alltag zu geben?