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Lichterketten

Licht der Welt – Lichter in der Welt

Landauf landab scheinen die Häuser noch früher als sonst im vorweihnachtlichen Glanz zu erstrahlen - so als bräuchte die Seele mehr denn je Licht und Wärme in einer schwierigen, kräftezehrenden Zeit. In einer Gesellschaft, die atmosphärisch und zwischenmenschlich erschüttert und von harten Fakten immens herausgefordert wird, feiern wir umso mehr, dass Jesus Christus, das "Licht der Welt", das Dunkel erhellt - historisch und hier und heute im Leben jedes einzelnen.

Auch wenn sich jetzt, im Advent, alle Augen auf IHN richten, dürfen wir eines nie vergessen: Wir, die wir an Jesus Christus glauben, sind jetzt auf Erden seine Augen, seine Füße, seine Hände. Wir sind aufgerufen, seine Werke zu tun und: Wir sind eine Reflexion seines Lichts, ja WIR sind das "Licht der Welt" (Mt 5,14). Jeder von uns hat in diesem Jahr Kunst erlebt, die Hoffnung schenkt und strahlt; jeder von uns kennt Künstlerkollegen, die ungeachtet der schwierigen Lebensumstände leuchten, weil sich ihre Liebe zu Jesus natürlich und unverkrampft in ihrer Kunst widerspiegelt.

Wenn wir aufgerufen sind, "Licht der Welt" zu sein, dann sollen wir auch einander Licht sein - konkret inmitten einer Pandemie. Wie kann das aussehen? Die Kunst anderer wertschätzen, aber nicht nur das, sondern auch die Person; Gutes reden über andere Künstler, auch wenn sie andere geistliche Auffassungen haben oder die aktuelle Situation anders deuten und erleben; sich nicht über Medienmeldungen, Ideologien oder Meinungsverschiedenheiten entzweien lassen - Freundschaften sind für uns Künstler ein wertvolles Gut: Wehren wir uns gegen den allgemeinen Trend in der Gesellschaft, aber auch in Kirchen und Gemeinden, gegeneinander zu kämpfen! Bewahren wir uns offene Ohren und Herzen für unsere Kollegen und Freunde, lassen wir einander wissen, wie wertvoll "du mir bist"! Freundschaft und Loyalität sind keine Selbstverständlichkeit mehr: Wir müssen uns aktiv dafür einsetzen!

Wir erfüllen einen Auftrag unseres Herrn, wenn wir einander Licht sind. Dazu gibt es viele Gelegenheiten: Wer von uns kennt keine Künstler, die mit ihrem Dasein hadern, in ihrer Kunst die Orientierung verloren haben, unter zerbrochenen Hoffnungen und versiegenden Einnahmequellen leiden? Aber es gibt auch jene, die in der Pandemie offene Türen vorgefunden haben und doppelt so erfolgreich sind als zuvor. "Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat…" (Lk 3,11). Einander Licht sein - ein Anruf; eine Ermutigung; auferbauendes künstlerisches Feedback; eine helfende Hand; eine Brücke zu jemandem bauen, von dem man sich entfremdet hat; Neid beerdigen und aufeinander zugehen uvm.. Wir sind Lichter in der Welt. Zeigen wir es gerade jetzt!

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