Die Provinz Sindh hat mit 4,9 Millionen Einwohner (8,8 Prozent) den größten Anteil an Hindus in der Bevölkerung Pakistans. Seit elf Jahren arbeitet Sam* in dieser Region im Süden Pakistans und bringt Hoffnung durch die Botschaft und das Beispiel Jesu.
Die größten Probleme für die Hindus, die in den Sindhi-Dörfern in Pakistan leben, sind die Armut und die hohe Verschuldung. „Diese Hindus gehören zu einer niedrigen Kaste und sind ‚unberührbar‘, also arbeiten sie für die muslimischen Landbesitzer“, erläutert Sam. „Muslimische Landbesitzer bezahlen ihnen nicht den vollen Lohn für ihre Arbeit und so stecken sie seit Generationen in der Schuld dieser Landbesitzer. So arbeiten die Eltern einer bestimmten Person bei einem dieser Landbesitzer. Sie nahmen bei ihm einen Kredit auf, konnten ihn aber nicht zurückzahlen. Nach ihrem Tod muss der Sohn den Kredit abbezahlen. So ist es ein generationenübergreifender Fluch bei den Hindus. Sie haben verschiedene Traditionen und sie sind wie Sklaven den Landbesitzern in Pakistan untergeben. Daher sind sie sehr arm.“
Den Schulden-Kreislauf brechen
Um dieser Not zu begegnen, bemühen sich Sam und sein Team von 14 Mitarbeitern um eine Umgestaltung dieser Gemeinschaften durch Selbsthilfe-Gruppen und sich selbst erhaltende Projekte. Die Selbsthilfe-Gruppen bieten kleine Geschäftskredite, um Hindus zu ermöglichen, kleine Geschäfte in ihren Häusern zu eröffnen und ihre Abhängigkeit von den Landbesitzern zu durchbrechen. Manche haben mit dem Kredit Ziegen gekauft, die Milch, Fleisch und weitere Ziegen geben, während andere etwas über das Anlegen von Küchengärten gelernt haben und Saatgut und Ausrüstung erhalten haben.
Sams Frau Sito* arbeitet mit den Frauen in den Dörfern durch das Bliss-Projekt, das lebensrettende Maßnahmen bei Geburten lehrt. „Viele Frauen sterben bei der Geburt, weil sie nicht in ein Krankenhaus können, da sie kein Geld haben“, erklärt Sam. „Selbst die Kinder, die überleben, sind nicht voll ernährt, oder es gibt andere Komplikationen. So sind schon viele neugeborene Babys gestorben. Mit dem Bliss-Projekt organisieren meine Frau und andere Frauen aus unserem Team Schulungen und helfen den anderen Frauen mehr zu lernen und zu verstehen.“
Das gesprochene Wort weiterleiten
Durch diese Unterstützungsgruppen lernt das Team die Dorfbewohner besser kennen und ist in der Lage, mehr Hilfsmittel anzubieten, um auch ihr geistliches Wachstum zu fördern. Ein großer Teil der Hindu-Bevölkerung sind Analphabeten, können also weder lesen noch schreiben. So gab Sam einer Familie eine Audio-Bibel, sodass sie Gottes Wort hören konnten. Jeden Morgen hörten sie sich einen Teil der Bibel an. Allerdings wussten sie dabei nicht, dass auch all ihre Nachbarn diese Geschichten hören konnten! Eines Tages funktionierte das Gerät nicht mehr und sie riefen Sam an, und baten um Ersatz. Er sagte, er werde am nächsten Nachmittag kommen.
Am nächsten Morgen klopften die Nachbarn der Familie an ihre Tür. „Warum spielt ihr nicht die Audio-Bibel? Wir hören jeden Tag zu!“, erklärten sie. Als Sam die neue Aufnahme ablieferte, fand er zwei Familien voller Erwartung, das nächste Kapitel zu hören. Sie fragten nach einem zweiten Apparat, sodass sie noch mehr Familien zuhören lassen konnten. Eine Familie begann, das Gerät mit der nächsten Familie gemeinsam zu benutzen. Jetzt freuen sich zehn Hindu-Familien in diesem Dorf über die Audio-Bibel und über 100 Personen wenden sich in dieser kleinen Gemeinde Christus zu!
Aus kleinen Anfängen
Im Jahr 2017 lud ein junger Mann Sam ein, sein Dorf und sein Zuhause zu besuchen. Er sagte, dass seine Familie vor vielen Jahren, ehe er geboren war, Christen geworden waren, aber dass sie die einzigen Christen in ihrem Dorf waren. Er beschrieb seine Eltern als „nicht eigentlich christlich. Wir sind wie unsere Nachbarn wie Hindus“, und bat Sam zu kommen und mit ihnen Gemeinschaft zu haben.
Sam besuchte die Familie und zeigte ihnen den Jesus-Film und hielt dann, auf Bitten der Familie, in dem Dorf ein Treffen ab, um über das Wort Gottes zu sprechen. „Gott öffnet die Tür,“ sagt Sam. „Viele Frauen standen auf und baten mich, für sie zu beten. Danach fingen wir an, uns jede Woche in ihrem Dorf zu treffen und sonntags Gottesdienst zu halten, obwohl es da nur fünf Christen gab unter 150 Personen. Wir begannen zu beten und Gott zu bitten: ‚Gott, bitte öffne die Herzen der Dorfbewohner.‘ Nach ein paar Monaten sagten einige Dorfbewohner: ‚Wir wollen bereuen und Jesus Christus nachfolgen,‘ und wir waren sehr glücklich über Gottes Wirken. Dann, langsam, langsam verändern sich die Dinge. Wir spüren, dass es nötig ist, hier eine Schule zu gründen. Mädchen gehen nicht zur Schule. Kinder gehen nicht zur Schule. So war es wie eine kleine Grundschule. Wir besuchten die Gemeinde dreimal in der Woche und kamen ihr näher. Nach und nach wendete sich eine weitere Familie Jesus Christus zu, dann noch eine und noch eine Familie. Alle 29 Familien in dem Dorf glauben jetzt an Jesus. In den vergangenen sechs Jahren kamen über 150 Personen aus dem Dorf zum Glauben, und wir bestimmten den jungen Mann, der mich in sein Dorf eingeladen hatte, zum Leiter. Später schloss er sich unserem Team an und nun arbeitet er auch in unserem Team.“
Frucht bringen
Hindus in Pakistan feiern Diwali, das Fest des Lichts, auf aufwändige Weise, und Sam findet, dass es auch Türen öffnen kann, sodass man mit den Menschen über Jesus, das wahre Licht, reden kann.
Viele kommen auch durch den Heilungsdienst, den Sams Team anbietet, zu Christus. Im Sommer 2024 gab es 35 Gemeinschaften unter den Hindus, und 26 Leiter wurden geschult. In den vergangenen zehn Jahren sind über 3400 Personen aus hinduistischem Hintergrund zu Christus gekommen.
„Die Hindus habe ich im Herzen“, sagt Sam. „Ich möchte ihnen das Gute weitergeben, weil sie vernachlässigt und zurückgewiesen werden, und sie haben niemanden. Ich spüre, dass Gott mich in diese Gegend gerufen hat, um ihnen das Evangelium weiterzusagen.“
Danke Gott, dass durch die Audio-Bibel viele Menschen zu Christus kommen.
Bete für Sam und die, die mit ihm in Pakistan arbeiten, um das Wort Gottes in Hindu-Gemeinschaften weiterzugeben.
Bete um mehr Mittel, um Sam und seinem Team zu erlauben, mehr Hindu-Dörfer zu erreichen.
*Name geändert