Eine beiläufige Bemerkung während eines Teamtreffens führte zur Gründung einer neuen, spannenden Arbeit in Brasilien. Gemeinsam mit Partnerorganisationen und lokalen Gemeinden verbreitet OM das Evangelium entlang des Amazonas-Ufers.
Amazon Hope (Hoffnung am Amazonas) ist eine Arbeit, die das Evangelium mit allen verfügbaren Mitteln weitergeben möchte und, wenn möglich und angemessen, ein eigenes Schiff erwerben möchte. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen in Brasilien, die bereits Transportmittel haben, um zu den am wenigsten erreichten Bevölkerungsgruppen zu gelangen.
Márcio ist der Leiter von OM in Brasilien. Er war durch den Besuch der Logos Hope 2019 ermutigt, als mehr als eine halbe Million Menschen das Schiff besuchten und von Jesus hörten. „Wir denken schon darüber nach, ob die Logos Hope vielleicht jedes Jahr kommen kann“, erklärt er. „Bei einem unserer Treffen kam plötzlich eine Person zum Treffen dazu und sagte: ‚Wir brauchen in Brasilien ein Boot.‘ Ich sagte sofort zu ihr: ‚Okay, Amazon Hope. Wir machen hier eine Amazon Hope!‘ Allerdings hatten wir nicht die Mittel, um überhaupt über ein Boot nachzudenken, da das sehr teuer ist. Also schlief der Gedanke wieder ein.“ Als das 2023 die jährliche Global-Challenge-Conference (Kurzeinsatz-Konferenz) von OM in Brasilien stattfand, lud das Team Lawrence Tong, den Direktor von OM International, dazu ein. „Als wir beim Frühstück zusammensaßen, sagte er: ‚Ich habe den Traum, dass wir fünf Schiffe rund um die Welt haben‘“, erinnert sich Márcio. „Ich sagte: ‚Okay, wir brauchen jetzt nur noch zwei.‘ Und Lawrence sagte: ‚Nein, wir brauchen drei, weil wir zwei haben.‘ und ich erwiderte nur: ‚Doulos Hope, Logos Hope und Amazon Hope.‘ Er sagte sofort zu mir: ‚Ok, geht zum Amazonas und versucht herauszufinden, was da läuft und was wir tun können!‘“
Erste Schritte
Diese erste Reise fand im Sommer 2024 statt, für die ein Schiff verwendet wurde, das der Bibelgesellschaft Brasilien gehört und von ihr betrieben wird. Von der Stadt Belém am Tor zum unteren Amazonas-Gebiet aus besuchte das Boot die Insel Marajó. Da es eine Erkundungsreise war, wollte das Team auf ihrer fünftägigen Fahrt drei verschiedene Städte und Dörfer besuchen, um zu sehen, welche Art der Arbeit in diesen Gebieten am effektivsten sein würde und was für Menschen sie treffen würden.
Eine Volksgruppe, die sie trafen, waren die Quilombola, Nachkommen afrikanischer Sklaven, die jetzt ihre eigene Gemeinschaft und Kultur im Amazonasgebiet haben. Sie sind eine von sechs Volksgruppen, die dort leben und haben bisher wenig Kontakt zum Evangelium gehabt.
„In manchen der Orte, die wir besuchten, haben die Menschen eine geringe Lebensqualität“, sagt Márcio. „Marajó ist die schwierigste Gegend in ganz Brasilien, mit dem niedrigsten HDI* im Lande. Die Nöte, die wir dort antrafen, waren wahrlich erheblich und das Licht Jesu ist nicht zu sehen. Die Menschen dort wissen nicht, wie die vorhandenen natürlichen Quellen zu nutzen sind, sie haben keine Geldmittel, aber es gibt dort viele Drogen, Prostitution, Kinderprostitution und auch Menschenhandel. Wir besuchten sie, boten Nahrungsmittel, Literatur, zahnmedizinische Versorgung und andere professionelle Dienste an – und gaben das Evangelium an viele von ihnen weiter.“
In einem Dorf zeigten sie den Film Facing the Giants. Anschließend erklärte das Team, was es heißt, Jesus nachzufolgen, und forderte die Menschen auf, nach vorne zu kommen, wenn sie mehr wissen wollten. „Als ich die Einladung aussprach, kamen mehr als 40 Personen nach vorne und trafen die Entscheidung, Jesus Christus anzunehmen“, erzählt Márcio begeistert. „Und das Dorf ist kein einfacher Ort. Es ist eine sehr schwierige Gegend mit Abgötterei und dunklen Religionen im Herzen der Gemeinschaft. Es war ganz unglaublich!“
Für die Zukunft planen
Die nächste Reise war im November 2024 und weitere Reisen sind für Juli 2025, direkt nach der Global-Challenge-Conference, und für August 2025, wo es Platz für 35 Teilnehmer gibt, geplant. Márcio hofft, dass 25 dieser Stellen von Personen aus Übersee besetzt werden und der Rest mit Brasilianern. Da die Fahrt auf sechs Stunden begrenzt ist und Portugiesisch die Hauptsprache ist, werden Übersetzer für die einheimischen Mitarbeiter nicht benötigt – nur für die ausländischen Mitarbeiter werden Englisch-Portugiesisch-Übersetzer gebraucht.
„Es gibt einige Orte, die wir gerne besuchen würden“, erklärt Márcio. „Dafür müssten wir eine zweitägige Reise auf dem Fluss zurücklegen und auch die Verständigung in diesen Orten wäre für uns schwierig. Wir können natürlich Übersetzer suchen, auch für den Fall, wenn wir Menschen tief im Dschungel finden. Vielleicht entdecken wir auch Eingeborene im Amazonas-Regenwald und auch sie möchten wir erreichen.“
Der Langzeitplan für dieses Projekt ist, dass die Amazon Hope ständig unterwegs ist – so wie die ‚großen‘ OM-Schiffe Logos Hope und Doulos Hope. Das Personal soll zu einer Hälfte aus Vollzeitmitarbeiter bestehen, die andere Hälfte aus Kurzeinsatz-Teilnehmern. „Die Amazon Hope ist nicht bloß ein Schiff, es ist eine komplette Arbeit für das riesige Amazonas-Gebiet“, bekräftigt Márcio. „Gott wird Schiffe gebrauchen, Gott wird Boote gebrauchen, Gott wird Flugzeuge und Autos gebrauchen, was auch immer Gott gebrauchen will. So wurde uns von einer Gemeinde auch schon angeboten, ihr Wasserflugzeug zu benutzen, um zu helfen. Wir wollen auch zwei kleine Motorboote kaufen, die jeweils 24 Personen aufnehmen können, so können wir auf Fahrten gehen, die zwei, drei Stunden, vielleicht länger, dauern. Jede Fahrt wird umgerechnet zwischen 17.000 und 20.000 Euro kosten. Aber ein Schiff würde viel mehr kosten, also wollen wir erst einmal klein anfangen.“
Fruchtbare Partnerschaften
Um die fortlaufende Arbeit zu unterstützen, ist ein neues Team in Belém gebildet worden. Es ist auch eine Partnerschaft mit der oben genannten Gemeinde (Gemeinde Gottes) aufgenommen worden, einer der größten Denominationen in Brasilien, die den Traum einer Arbeit am Amazonas teilt. Die Gemeinde hat Unterstützung angeboten, Hilfsmittel und Mitarbeiter, die in die Gebiete gehen, die von der Flussarbeit besucht werden, und dort leben, um die dort begonnene Arbeit fortzuführen.
Bete für die Versorgung mit Finanzen für das Projekt und um Menschen, die die Vision aufnehmen und sich engagieren.
Bete um Führung für die Leiter des Projekts, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen, sodass gute Ergebnisse erzielt werden.
Bete für das neue Team in Belém, dass Gott gute Mitarbeiter schickt, sodass ihre Anzahl und die Arbeit wachsen.
Bete für die sechs unerreichten Volksgruppen, die dieser Dienst zu erreichen hofft, dass sie offen für die Botschaft des Evangeliums sind.
*Human Development Index – Index der menschlichen Entwicklung