Gott hatte einen anderen Plan
In der aktuellen Global (Juli-August-September 2024) berichten wir über Shino und Shania Gabo. Die beiden Somalis und ehemalige Muslime erzählen mutig über Soziale Medien und mit Videobotschaften von ihrem Glauben – auch wenn sie Todesdrohungen bekommen und immer wieder umziehen müssen.
Nachdem das Ehepaar von Somalia nach Schweden floh und zwei Kinder bekam, zog die Familie 2005 nach England. Bis dahin lebten sie in Schweden in einer engen muslimisch-somalischen Gemeinschaft in einem muslimischen Viertel mit Moschee und einer somalischen Schule. „Es gab dort viele Somalier, die auf uns schauten und uns kontrollieren“, erzählt Shania. „So ist unsere Gemeinschaft. Wir kümmern uns auf die Angelegenheiten der anderen und haben ein Auge aufeinander. Auch unsere Familien lebten in Skandinavien. Wir sind in Schweden sogar noch religiöser, noch muslimischer, geworden.“
Doch in England lebte die Familie nicht mehr in dieser engen somalischen Gemeinschaft. „Gott hatte einen anderen Plan“, meint Shania. An einem Abend war sie alleine zu Hause – Shino arbeitete als Taxifahrer, die Kinder schliefen – und wartete auf die letzte muslimische Gebetszeit. „Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nie in einer Kirche, niemand hatte mir das Evangelium mitgeteilt – 13 Jahre waren wir Muslime in Europa und niemand erzählte uns das Evangelium“, erzählt Shania. Doch an diesem Abend bekam sie ein Video per E-Mail zugeschickt. Shania wusste nicht, wovon es handelte, und sah es sich an.
Ein Video mit Folgen
„In dem Video war ein junger jüdisch-amerikanischer Mann zu sehen“, erinnert sich Shania immer noch genau an das Video. „Das Video wurde im Irak aufgenommen und der Mann saß in orangefarbener Kleidung da. Hinter ihm stand eine Gruppe muslimischer Iraker. Heute weiß ich, dass sie von der ISIS waren, aber damals hatte ich keine Ahnung davon. Ich dachte, dass der Mann nun zum Islam konvertiert und die Männer für ihn beten und ihn segnen. Die Männer sprachen arabisch. Ich habe zwar die Hälfte des Korans auswendig gelernt, doch ich konnte kein Arabisch, weil man im Islam nur die Worte auswendig lernt. Ich dachte also, er wird Muslim und sie beten. Doch als die Reden fertig waren, steckte einer der Mann seine Hand unter die Jacke, nahm ein großes langes Schwert heraus und schlug dem Mann den Kopf ab!“
Bis heute merkt man, wie sehr Shania dieses Video bewegt. „Innerhalb von Sekunden haben sie alles zerstört, woran ich in meinem Leben geglaubt habe“, gibt sie zu. „In dem Moment, als ich sah, wie er seinen Kopf festhielt und ihn abschlägt, in diesem Moment wurde alles zerstört, woran ich in meinem Leben geglaubt habe. Ich habe gesehen, dass dieser Allah, dem ich folge, der Satan ist. Ich wurde wütend, ich zitterte und weinte, weil ich nicht wusste, dass sie ihn köpfen würden. Alles, woran ich geglaubt hatte, starb innerhalb einer Sekunde. Ich war damals so wütend.”
An diesem Abend konnte Shania nicht einmal das letzte muslimische Gebet sprechen. Sie weinte hysterisch, war wie unter Schock und nicht sie selbst. Sie schrie zu Allah: „Ich will kein Muslim mehr sein! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Allah, ich glaube nicht mehr an dich!“ In diesem Moment wurden „mir die Augen geöffnet und ich sah, dass dieser Gott, den ich mein ganzes Leben lang angebetet habe, wie ein Satan ist, und jetzt will er das Blut eines menschlichen Wesens. Warum geschieht das in seinem Namen? Warum kann er diesen jungen Mann nicht sehen? Warum muss dieser junge Mann sterben? Ich hatte Millionen Fragen an Allah und ich war so wütend auf ihn. Also ging ich weinend ins Bett und sagte: ‚Ich will nicht mehr an dich glauben. Du bist nicht mein Gott, ich sehe dich als Satan und ich will dir nicht folgen. Ich bin kein Muslim, ich will dir nicht folgen.‘“
Der erste Traum
In dieser Nacht hatte sie einen ersten Traum – an den sie sich nach all den Jahren noch ganz genau und lebhaft erinnert. Shanias Stimme ist immer noch ganz belegt, wenn sie davon erzählt: „Ich habe mich selbst vor meinem Haus gesehen und einen Mann vom Himmel kommen sehen. Er hatte ein weißes Gewand und leuchtete hell. Das Licht, das von ihm ausging, erfüllte die Erde und er rief die Menschen von überall her: ‚Kommt, kommt und ihr werdet gerettet werden!‘ Der Mann war voller Herrlichkeit und Licht, das durch ihn hindurchging. Ich habe ihn gesehen! Ich sah auf meine rechte Hand, ich sah auf meine linke Hand, ich habe gesehen, wie alle Menschen, alle Menschen um mich herum, sich verneigen und diesen Mann, der vom Himmel kam, anbeten. Auch ich kniete nieder, verneigte mich und sagte: ‚Du bist mein Gott‘. Und er sagt: ‚Kommt her, ihr alle.‘ Nur seine Stimme: ‚Kommt und ihr werdet gerettet werden, kommt.‘ Er rief die Menschen. Alle waren still, alle beteten ihn an – auch ich.“
Dann wachte sie auf. „Ich wusste nicht, was das war“, erzählt sie. Zum Glück war Shino schon zu Hause. Shania erzählte ihm von dem Video und dem Traum. „Ich will Atheist werden, ich will nicht mehr an Allah glauben“, sagte sie. „Aber jetzt hatte ich diesen Traum. Dieser Mann kommt vom Himmel und rief: ‚Kommt und ihr werdet alle gerettet werden!‘ Und ich bete ihn an, alle beten ihn an und verbeugen sich. Shino, denkst du, das ist Allah? Meinst du, das ist der Prophet Mohammed?“ Shino meinte, dass es nicht der Prophet Mohammed sein kann, denn ihn kann man nicht anbeten. Auch Allah kann es nicht sein, da Allah kein Mensch ist. Und der Satan kann es auch nicht sein, da Shania diesen schon im Video gesehen hatte. Wer also war dieser Mann vom Himmel, vor dem sich alle verneigten, den alle anbeteten und der sagte: ‚Kommt und ihr werdet gerettet werden‘?
Der zweite Traum
Shania fand keine Antwort, doch war sie den ganzen Tag glücklich. Sie verzichte an diesem Tag auch auf die fünf muslimischen Gebete, bevor sie ins Bett ging, sprach sie jedoch zu Allah: „‚Gott, wenn du kommst und dich mir offenbarst, warst du es gestern Abend, den wir alle angebetet haben? Oder der Prophet Mohammed? Ich verspreche, dass ich zum Islam zurückkehre und für immer Muslima sein werde. Bitte offenbare dich mir!‘ Das habe ich gesagt. Und ich bin ins Bett gegangen.“
In dieser Nacht hatte sie einen zweiten Traum: „Meine Mutter gab mir einen Koran und sagte zu mir: ‚Lies den Koran!‘ Das hat sie immer gesagt, weil sie Koranlehrerin in Dänemark ist. Also gab sie mir den Koran, doch ich legte ihn weg, sah meiner Mutter in die Augen und sagte: ‚Jesus ist der Weg, das Leben, die Wahrheit, kein Mensch kommt zum Vater außer durch ihn.‘ Ich war schockiert, was da aus meinem Mund kam, denn ich habe in meinem Leben nie die Bibel gelesen! Aber ich wiederholte es: ‚Mama, Jesus ist der Weg, das Leben, die Wahrheit, niemand kommt zum Vater außer durch ihn!‘ Sie wurde so wütend: ‚Gib mir Wasser [zum Mund reinwaschen, Anm. der Redaktion]! Was redest du denn da?‘ Ich ging in die Küche und holte ein Glas Wasser. Da wurde alles vor mir kreuzförmig. Das Wasser wurde wie zu einem Kreuz aus Eis. Ich versuchte darin zu rühren, aber es wurde wieder zum Kreuz. Selbst das Essen wurde ein Kreuz. Alles wurde ein Kreuz!
Da sagte meine Mutter: ‚Du wirst ungläubig! Du wirst Christ!‘ und verließ den Raum. Ich bekam Angst und dachte, sie werden zurückkommen und mich töten. Alle meine Geschwister, ich habe 16 Halbgeschwister, und meine Mutter sind alle hier in Europa. In meinem Traum zitterte ich und dachte, sie würden kommen und mich umbringen. Sobald meine Mutter den Raum verließ, kam Jesus zurück, um mich zu retten – es war derselbe Mann, den ich in der letzten Nacht angebetet habe. Derselbe Mann, von dem ich dachte, er sei Allah oder der Prophet Mohammed. Doch jetzt war er nicht mehr da oben, sondern stand direkt vor mir und hob mich hoch. Er nannte mich sein Kind: ‚Fürchte dich nicht, mein Kind!‘ Er hielt mich und ich hielt ihn. Er ist mein Papa und ich bin sein kleines Kind. Er liebt mich und ich liebe ihn.
Durch seine Gnade und Barmherzigkeit hob er mich empor. Ich konnte das Dach meines Hauses sehen. Gott ist mein Zeuge, ich sah die Milchstraße, die ganze Atmosphäre und wir stiegen auf, wir flogen nicht. Ich hielt ihn und wir gingen einfach nach oben. Ich weiß nicht, ob ich noch in meinem Körper war, doch zum Schluss wurden wir gesegnet. Er setzte mich auf dem Boden ab – ein wunderschöner Ort, wie er aussah! Die Farben, die Musik, die Blumen, die Häuser, die goldene Straße, alles ist jenseits unserer Vorstellungskraft. Ich habe keine Worte, um das zu erklären, es ist wie eine andere Dimension. Ich sagte: ‚Wo bin ich? Was ist das für ein schöner Ort?‘ Und der Herr sagte: ‚Das ist der Ort, den ich für dich und alle, die an mich glauben, vorbereitet habe. Aber Shania, schau mal da drüben!‘ – und er zeigte mit dem Finger auf einen großen Bildschirm – ‚Schau dort hin!‘ Und ich schaute hin. Der Bildschirm war so dunkel und man konnte nur Rauch sehen. Es sah aus, als würde der Ort abbrennen. Es war ein sehr, sehr schlimmer Ort, ich wollte nicht hinsehen und sagte: ‚Was ist das, was ich auf dem Bildschirm sehe?‘ Und der Herr sagte: ‚Deine ganze Familie ist dort in der Dunkelheit, weil sie nicht an mich glauben. Aber weil du an mich glaubst, fürchte dich nicht, mein Kind. Fürchte dich nicht, du glaubst an mich. Ich werde mit dir sein, ich glaube an dich, fürchte dich nicht. Du bist sicher, du bist bei mir.‘ Ich umarmte ihn, küsste ihn.“
Der Weg, die Wahrheit und das Leben
Dann klingelte Shanias Wecker und weckte sie auf. „Es war, als würde mich jemand zurück ins Bett stoßen. Bumm!“, erinnert sie sich. Sie sprang aus ihrem Bett, ging zu ihrem Computer und suchte nach den Worten: ‚Jesus ist der Weg, das Leben und die Wahrheit‘. Sie fand den Bibelvers Johannes 14,6. „Ich weinte vor Glück, als ich das erste Mal das Wort Gottes im Internet sah. Dann habe ich weitergesucht: ‚Wie können wir Jesus empfangen?‘ und stieß auf einen anderen Vers: ‚Jedes Auge wird es sehen, jedes Knie wird sich beugen, jeder Mund wird bekennen: Jesus ist der Herr!‘ (Philipper 2,10-11). Genau das habe ich in meinem ersten Traum getan! Der Mann, den ich angebetet habe, war nicht Allah, es war nicht Mohammed, es war Jesus Christus! Jetzt weiß ich es mit Sicherheit. Und ich sage: Wie viele gute Taten muss ich noch tun, um zurückkehren zu können? Denn als Muslim muss man gute Taten tun, wenn man das nicht tut, kommt man in die Hölle. Wenn du viele gute Taten tust, kommst du in den Himmel.
Dann stieß ich auf Epheser 2,8-9: ‚Ihr seid gerettet durch die gute Gnade und nicht durch euer eigenes Werk. Es ist eine Gabe Gottes durch Jesus Christus.‘ In diesem Moment wusste ich, dass das mein Gott und Retter Jesus Christus ist. Und Johannes 3,16 ... alles, was ich gelesen habe im Internet ... Es war einfach so, als ob etwas in meinem Herzen fehlen würde. Ich suchte nach: ‚Wie kann ich mein Leben Jesus geben?‘ und fand ein Erlösungsgebet, das ich vielleicht 100-mal wiederholte - weil ich mich in dem Moment verliebte, als ich das Wort Gottes las. Das wahre Wort Gottes. Denn als Muslima, die betet und fastet, hatte ich immer noch Angst vor Allah. Ich wusste nicht, ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme. Ich wusste nicht, ob meine guten Taten gut genug waren oder nicht. Ich hatte also diese Angst, aber jetzt habe ich sehr viel Liebe. Und der Herr erfüllte mich mit seiner Liebe.“
Zwei Möglichkeiten
Als Shino von der Arbeit nach Hause kam, erzählte ihm Shania, dass der Mann aus ihrem Traum weder Mohammed oder Allah war, sondern Jesus Christus! „Ich folge ihm nach, weil Jesus mir jetzt durch seine Gnade und Barmherzigkeit den Himmel gezeigt hat“, erzählte sie ihm. „Er hat mir auch den dunklen Ort gezeigt. Die Hölle ist ein realer Ort. Jeder, der nicht an Jesus glaubt oder ihn verleugnet, wird zu Satan in die Dunkelheit gehen. Sie sind in der Dunkelheit, wenn die Menschen glauben, dass sie in den Himmel kommen. Jetzt bin ich nicht nur gerettet, sondern er hat mich gerettet, um andere zu retten.“
So erzählte sie zuerst ihrem Mann und danach ihrer Mutter und ihren Geschwistern, dass der einzige Weg in den Himmel Jesus Christus ist. „Ihr müsst umkehren und an Jesus glauben!“, forderte sie sie auf. Denn an diesem Tag wurde sie nicht nur Christ, sondern auch Evangelist. Von da an begann ihre Mission. Sie ging auf die Straße, in Chatrooms, ins Internet und predigte den Somaliern in ihrer Sprache das Evangelium. „Aber meine Familie lehnte ab und wurde sofort wütend“, erzählt sie stockend. „Ich dachte, sie würden es akzeptieren, weil ich den Himmel gefunden habe – denn im Islam weiß man nicht, ob man in den Himmel oder in die Hölle kommt. Jeder hat Angst. Ich sagte ihnen, dass sie glücklich sein werden. Aber nein, sie meinten, dass sie meine Feinde sind und fingen an, mich zu bedrohen und anzugreifen. Sie sagten, wenn ich nicht zurück zum Islam komme, bin ich nicht mehr ihre Tochter und Schwester. Am Ende sprachen sie nur noch mit meinem Mann, weil er noch Muslim war und ich nicht umkehrte.“
Ihre Familie organsierte sogar ein Treffen mit Imamen sowie Shanias und Shinos gesamten Familien – aber ohne die beiden selbst. Dabei trafen sie eine Entscheidung, die Shanias Mutter Shino weitergab. „Sie wollte nicht einmal mit mir sprechen“, erzählt Shania traurig. „Sie sprach mit Shino und meinte: ‚Du hast zwei Möglichkeiten: die erste ist, dass sie nicht mehr deine Frau ist. Nimm deine Kinder und verlasse sie. Sie ist ungläubig. Die zweite Möglichkeit ist, sie zu töten. Denn jeder, der die Religion verlässt, kann getötet werden und das ist dann deine Eintrittskarte in den Himmel.‘ Durch Gottes Gnade hat Shino nichts davon getan.“
Der Bruch
Nach einiger Zeit rief Shanias Mutter aber tatsächlich bei ihr direkt an und sagte: „Ich bin nicht mehr deine Mutter. Du bist für mich gestorben, auch wenn du noch lebst, weil dein Mann dich nicht umbringen will. Doch wenn ich dich sehe, werde ich dich mit meinen eigenen Händen umbringen!“ Shania hat heute noch Tränen in den Augen, wenn sie an diese Worte denkt. „Ich weinte damals wie ein Baby“, erinnert sie sich. „Ich konnte nicht glauben, dass meine eigene Mutter so etwas sagen würden. Das war vor 19 Jahren. Ich habe sie nie wieder gesehen – in all den 19 Jahren, in denen ich ein Nachfolger Christi bin. Meine gesamte Familie hat mich abgelehnt und verleugnet. Ich bin für sie alle gestorben.“
In den ersten drei Jahren nach ihrer Entscheidung für Jesus hat Shania „jede Nach geweint. Tag und Nacht, weil ich meine Mutter und meine Geschwister vermisst habe. Weil wir so miteinander verbunden waren. Und alle sind weg - Shinos Familie ist weg, meine Familie ist weg, meine Freunde sind weg, meine Nachbarn sind weg. Alle haben uns verleugnet und abgelehnt und unser Leben bedroht. Aber durch die Gnade Gottes sind wir noch am Leben.“
Doch Shino blieb an Shanias Seite, auch wenn er noch weitere vier Jahre Muslim blieb, während Shania Christ war. „Das war eine harte Probe für unsere Ehe und Familie“, bezeugen beide. „Diese vier Jahre waren die Hölle in unserer Ehe. Es war ein Kampf zweier Geister unter einem Dach und unsere Kinder waren mittendrin.“
Shinos Weckruf
Shino bezeichnet diese vier Jahre aber auch als eine Zeit, „in der ich gesehen habe, wie Shania in ihrem Glauben gewachsen ist. Aber es gab auch den Druck der Familie, dass ich kein echter Muslim sein kann, solange ich mit Shania zusammenlebe.“ Doch Shino blieb bei seiner Frau, auch weil er glaubte, dass er sie zum Islam zurückbringen kann.
„Ich muss also freundlich zu ihr sein und ihr mein anderes Gesicht zeigen, damit sie zum Islam zurückkehren kann“, blickt er zurück. „Aber alles entwickelte sich anders: Sie wuchs in ihrem Glauben und ich stand unter dem Druck des Islams und konnte deshalb nicht zu viel tun. Mir wurde gesagt, dass ich zwei Möglichkeiten habe: ihr die Kinder wegnehmen oder sie töten. Das war mein Weckruf! Warum muss ich sie töten? Warum will Allah, dass ich meine geliebte Frau töte? Die Mutter meiner Kinder? Da habe ich angefangen, zu hinterfragen, was ich glaube. Ich fing an zu suchen, denn von mir wurde erwartet, meine Familie zu zerstören oder meine Frau zu töten. Doch das liegt nicht in meiner Hand, ich konnte es nicht tun.“
Doch der Druck wuchs weiter auf Shino. Ihm wurde von der Familie gesagt, dass er kein Muslim sei, wenn er nicht die Konsequenzen zieht, und dass er vielleicht auch ein Christ sei. „Aber ich war kein Christ“, erzählt er, „aber ich habe den Islam hinterfragt. Das ist doch ein Schlamassel, wenn Allah will, dass ich Blut vergieße! So habe ich gesucht, konnte aber nichts finden, musste aber eine der beiden Optionen umsetzen. Also fing ich an, die Bibel zu lesen.“
Licht und Dunkelheit
„Als ich anfing, die Bibel zu lesen, hat Gott mir gezeigt, dass es ihn wirklich gibt“, bezeugt Shino. „Als ich von ganzem Herzen suchte, las ich einen Vers aus der Bibel, in dem Gott mich davon überzeugte, dass er der Herr ist. Ich las Johannes 8,1-11, wo die Ehebrecherin zu Jesus gebracht wurde und die Menschen sie töten wollte. Doch Jesus sagte: ‚Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.‘ Und da alle sündigten, gingen sie weg!“
Dies erinnerte Shino an eine ähnliche Geschichte im Koran. Nur wird darin die Ehebrecherin von getötet. „Doch hier schenkt Jesus ihr Gnade und Barmherzigkeit, er hat sie nicht gesteinigt, er hat sie nicht beschämt“, erkannte Shino. „Er sagte: ‚Geh deinen Weg und sündige nicht mehr!‘ In diesem Moment sah ich die wahre Bibel und den wahren Koran. Der Koran tötet und hasst, aber Jesus vergibt, ist gnädig, liebt und erbarmt sich. Das war also Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit und ich musste mich für eines von beiden entscheiden.“
Noch war Shino nicht ganz überzeugt und so las er weiter. In Johannes 8,24 sagt Jesus: „Wenn ihr nicht glaubt, wer ich bin, werdet ihr in eurer Sünde sterben.“ Für Shino war das „wie eine Vision, in der Jesus direkt zu mir sprach und sagte: ‚Shino, wenn du in deiner Sünde stirbst, wirst du in der Hölle enden, aber wenn du an mich glaubst, kann ich dich retten.‘ Das berührte mein Herz und ich glaubte an den Retter, weil ich wusste, dass ich ein Sünder war. Wenn so sterbe, komme ich in die Hölle. Also brauche ich einen Retter, und ich war überzeugt. Er überzeugte mich, dass er der Herr und Retter ist, und ich übergab ihm mein Leben.“
Somalier erreichen
Als Shino danach nach Hause ging, erzählte er Shania, dass er Jesus in der Bibel gefunden habe, dass Jesus ihn gefunden habe und er nun voll von Christus sei. „Sie hat mit mir das Erlösungsgebet gesprochen und ich habe mich ihrem Dienst angeschlossen. Sie hatte bereits vier Jahre lang evangelisiert. Wir haben gesehen, dass unser Volk stirbt, ohne Christus zu kennen.“
Somalia ist mehrheitlich muslimisch, aber als Shania und Shino zu Nachfolgern Christi wurden, vertraute ihnen Gott sein Wort, seine Gnade und seine Barmherzigkeit an und ermutigte sie, auf ihr Volk zuzugehen. „Niemand sonst hat das getan“, erzählen beide. „Der Herr hat uns aufgefordert, unser Volk zu erreichen, auch wenn es riskant ist. Denn wir wurden bereits mit einem Todesurteil, aus Somalia belegt, als wir online unser Gesicht und unsere Namen zeigten: ‚Shino und Shania kamen zum Herrn Jesus Christus, um die Menschen zu retten. Jeder, der sie sieht, muss sie töten oder ihre Informationen an uns weitergeben, und wir werden sie eliminieren. Sonst werden sie in unserer Gesellschaft etwas Schlechtes tun.‘ Aber Gott sei Dank wuchs unser Dienst und unser Glaube, und wir fanden einige andere Netzwerkleute, die mit uns arbeiteten. 2016 schlossen wir uns OM an und Somali Christian TV ist ein Mediendienst für Somalis auf der ganzen Welt. Wir machen weiter – koste es, was es wolle!“
Shino und Shania Gabo sind Somalis und ehemalige Muslime. Mutig erzählen sie über Soziale Medien und mit Videobotschaften von ihrem Glauben – auch wenn sie Todesdrohungen bekommen und immer wieder umziehen müssen.